°ego sententiam°
Geduld zahlt sich aus.
Im Verlauf unserer Anwesenheit am See hat sich auf einem nicht allzu weit entfernten Holzsteg ein Kormoran niedergelassen. Zuerst erschien es als lapidare Gefiedertrocknung nach dem Tauchgang. Aber dann schoß ein zweiter Vogel aus dem Wasser und nahm auf einem Polder platz. Er trug ein Stöckchen im Schnabel und wollte wohl dem anderen Kormoran seine Paarungsbereitschaft damit anzeigen. Was den anderen allerdings auch zunächst nicht wirklich beeindruckt hat.
Man konnte auch als aussenstehender Beobachter den Verdacht bekommen, dass das ziemlich unbeholfene Besteigen des Polders die Vermutung wirken lässt, dass der Stöckchenträger sich bei der Paarung genauso verhalten würde …
Vögel sind eben auch nur Menschen.
Die etwas prekäre weil anscheinend für den Stöckchenträger aus dem Ruder geratene Situation nahm dann ein Graureiher zum Anlass, sich in das Ensembel zu mischen und dem balzbereiten Kormoran mal den richtigen Umgang mit Stöckchen zu zeigen…
Zum Glück für die biologischen Wissenschaften hat das Kormoranmädchen nicht nachhaltig auf das Balzverhalten des Graureihers reagiert.
Ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Spezies der Mischung aus Kormoran und Reiher aussehen würde.
Ein Kormoreiher wär’s dann dann quasi geworden …
°illustrationen°
