2018-02-07 – Camera Obscura – Mülheim (Ruhr)

2018-02-07 – Camera Obscura – Mülheim (Ruhr)

°descriptio°:

Das Wasserkraftwerk Kahlenberg hat mir persönlich nicht unbedingt so heftig das Blut ans Kochen gebracht. Was vielleicht an den vorherrschenden Außentemperaturen und an der Location an sich aber vor allem an der etwas zu auffällig lieblos gestalteten Container- und Baufahrzeug-Deko gelegen haben könnte.

Das hatte sich dann beim nächsten Ziel etwas aber auch nur unwesentlich geändert. Container genau da zu platzieren, wo sie am wichtigsten wirken und deutlich markant erscheinen, um beschäftigtes Treiben zu signalisieren, ist anscheinend eine liebgewordene Spezialität der verantworltichen amtlichen Raumplaner geworden …

Die

Camera Obscura

ist die welweit größte begehbare Lochkamera und somit eine verblüffende Veranschaulichung der menschlichen Wahrnehmungseigenschaft des Sehens. Die Optik der Kamera befindet sich genau genommen ÜBER dem Kessel eines ehemaligen Wasserturms. In dem ansonsten lichtdicht abgedunkelten und schwarz ausgekleideten Kessel befindet sich ein Tisch mit planebener runder weißer Platte, auf dem die gebündelten Lichtwellen von oben senkrecht nach unten die umliegende Aussenwelt projizieren. Das ist ein durchaus erstaunlicher Anblick. Man befindet sich in einer Kamera. Camera ist Lateinisch un bedeutet nichts weiter als „Kammer, Raum“.

Doch bevor wir den Turm und die darin befindliche museale Ausstellung zur Geschichte der Fotografie betraten, haben wir das sonnige Wetter genutzt und uns im Aussengelände des Ringlokschuppens getummelt. Genau genommen ist es das Gelände des Westparks und der seinerzeit hier stattfindenden Landesgartenschau. Hier wurde kurzerhand der alte Industrieplunder abgerissen und durch das Grün der Mülheimer Gartenschau ersetzt. Ich empfand die Anlage aufgrund ihrer überschaubaren Größe als gemütlich und deutlich übersichtlicher als die GRUGA in Essen. Wobei die beiden Anlagen keinesfalls miteinander verglichen werden können.

Im Turm selber haben wir insgesamt 9 € Eintritt bezahlt und dafür – neben der hochinteressanten Ausstellung – eine extra und nur für uns vorgeschobene Vorführung erhalten. Der Umstand, dass eine neue Sonderausstellung geplant wurde, kam uns dabei zugute: der verantwortliche Museumsdirektor (so würde ich den freundlich wissenden Herrn mal titulieren wollen) war im Vorbereitungsgespräch mit einem Berufsfotografen und machte uns wohl auch aufgrund unserer Erscheinung nebenbei direkt das Angebot zur vorgezogenen Vorführung. Bevor wir also die Ausstellung besichtigt hatten, konnte insbesondere das ansonsten etwas höhenempfindliche Schatzi den eindrucksvollen Rundumblick zwar vom Inneren der Turmspitze aus aber dann doch aus einer für sie sicheren Position wagen. Mich zog es allerdings hinterher dann doch noch auf die reale Aussichtsplattform. Je höher desto besser weil umso weiter. Und in diesem Fall auch reichlich krummer…

Wir blieben aufgrund meines umtriebigen Forschungsdrangs, den ich leider nur sehr kurz aber doch zeitlich gefühlt ausreichend auf der Turmspitze ausleben durfte, zwangsläufig bis zum Ladenschluß. Es begann langsam zu dämmern und wir nahmen, wie vom Schatzi geplant, Kurs auf das heute letzte Ziel: das Aquarius Wassermuseum.


°loco°

siehe auch Tourkarte.


°ego sententiam°

Es ist immer wieder angenehm für uns, dass wir an und in Sehenswürdigkeiten dank mangels Besuchermassen eine ganz individuelle Privatvorführung geniessen dürfen. Den Mitarbeitern macht sowas anscheinend auch Spaß. Denn Einzelvorführungen ohne den unqualifiziert dazwischenquakenden Mob und dessen ungezogen plärrende Blagen sind reibungslos und störungsfrei genießbar für alle drei Beteiligten …


°illustrationen°:


°donatio°

Hier erfährst Du mehr über meine Passion, die ich mit Deiner Hilfe noch besser machen kann.


°navigation auxilium°

… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


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