2018-04-17 – Walsrode – Aufbruch in neue Welten

2018-04-17 – Walsrode – Aufbruch in neue Welten

°descriptio°:

Wir hatten das schon lange vorgehabt: also den ominösen Vogelpark mal näher zu untersuchen. Helma und Wiwi waren schon da und Helma war ganz begeistert. Von den Vögeln. Selbstverständlich. Und ihren Fotos. Was allerdings immer im Auge des Betrachters liegt, was man da zu sehen bekommt. Also auf ihren Fotos. Am Ende mussten wir allerdings selbst feststellen, dass das Fotografieren der Bewohner gar nicht so einfach ist …

Die Wettervorhersage lockte mit einer ganzen Woche wolkenlosen Himmels. Trotz der vorangegangenen Mißstimmung, die mir aufgrund des gefaßten Entschlusses dann sowas von am Arsch vorbeiging, hatte ich darauf gedrängt, getz mal Butter bei die Fische zu geben und den Aufbruch nach Walsrode passend vorzubereiten. Geplant war eigentlich der Mittwoch als Anreisetag.

Aber wir mussten uns ja noch kurzfristig um eine nächtliche Bleibe bemühen. Und bemühten das Internetz. Anfänglich ohne Erfolg. Da war wegen des Autobahnrenovierungsbaustaus so ziemlich alles was günstig war belegt von Baggerfahrern und deren Zaungästen.

Dann sprang dem Schatzi, das wieder auf dem Weg zum Schatzi war, die Annonce eines Bauernhofes ins Auge. Gästezimmer für ab 25 EUR pro Nase inkl. üppiges Frühstück. Hörte sich gut an und ich nahm erfolgreich Kontakt auf mit dem Hinweis, dass wir am Folgetag da auflaufen würden. Was für die Gastgeber erstmal kein Problem darstellte.

Volmers Hof

Peter Fastenau
Rödershöfen 2
29664 Walsrode

Tel.: 05161-5640
Fax: 05161-72044

info@volmershof.de
www.volmershof.de

Es war dann so gegen 15.30 Uhr. Mir juckte der Hintern. Das Wetter war endlos geil. Und ich kam auf die glorreiche Idee, dann mal JETZT GLEICH SOFORT dahin zu fahren. Um dort zu übernachten um dann entspannt durch den Park zu eiern. Nach kurzem Zögern stimmte auch die Verstimmte zu und wir begannen zu packen. Zwischendurch hatte ich unsere Anreise dann auch noch eben bei den Gastgebern angekündigt. Der erst zögernde Widerstand wurde von mir mit einfühlsamem Verhandlungsgeschick gebrochen: machen Sie bitte ganz in Ruhe das Zimmer fertig, wir kommen heute gegen 21 Uhr…

Die Fahrt auf der A1 in Richtung Bremen verlief wider Erwarten erstaunlich ruhig. Auf der Autobahn in Richtung Hannover war’s noch besser. Fast gar kein Verkehr. Und eine pizzablechplatte Fahrbahn. Man merkt schon, wo früher mal durch Bergraubbau alles unterkellert wurde. Und dort, wo das nicht passiert ist, sind die Straßen in Topform. Trotz Schwerlastverkehr.

In Walsrode sind wir von der Autobahn runter, ein kurzes Stück Landstraße bis zu einem Kreisverkehr. Der uns auf eine von der Abendsonne beschienene Allee führte, von der ich gar nicht mehr runter wollte.

Irgendwo gings dann links auf einen Waldweg. Der hörte gar nicht mehr auf. Das hat aber auch am Empfinden gelegen, was ich persönlich hatte, als ich die mich umgebende Ruhe spüren konnte.

Gegen 20.45 Uhr hatten wir wie angekündigt und vereinbart den Hof erreicht. Nach einer kurzen netten Begrüßung wurde uns auf völlig unkomplizierte Art das Zimmer und der Schlüssel übergeben. Da ist nix mit Plastikkarten, die beim Durchziehen am Türkassenautomaten zentnerschwere Schallschutztüren entriegeln oder so’n anderer überflüssiger Gedönsschnickschnack, den unter normalen Umständen so keiner braucht. Das Zimmer wird hierzulande mit einem ganz gewöhnlichen Buntbartschlüssel abgeschlossen. Eigentlich hätte man gar nicht abschließen brauchen, weil bis auf die Gastgeberfamilie eh keiner im Haus war. Dann eben noch erklärt bekommen, wo’s Frühstück gibt und 9.00 Uhr für’s Essenfassen klar gemacht. Das war’s auch schon. Gute Nacht.

Wir machten noch einen Spaziergang. Sternenklarer Himmel ließ in mir den Wunsch aufkommen, hier mal morgen abend ein Nachtfoto zu versuchen. Der kurze Spaziergang war insgesamt die Ruhe selbst.

Das Zimmer hatte alles, was wir brauchten: ein Bett (also zwei natürlich), einen Kleiderschrank, ein Badraum ohne Fenster aber mit Dusche, Klo und Waschbecken und im Schlafraum 4 Fenster auf ganzer Front, die ich sofort aufgerissen habe und die auch gnadenlos aufgeblieben sind …


°loco°


°ego sententiam°

Das mit dem aufgerissenen Fenster war vielleicht nicht ganz so ideal. Aber wir konnten uns dann am nächsten Tag im Park wieder halbwegs akklimatisieren und aufwärmen. Machen Reptilien auch so und die jammern auch nicht ….


°illustrationen°:


°navigation auxilium°

… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


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