°descriptio°:
Der Ottopäddie hat mir Bewegung verordnet. Weil wegen das rechte Knie. Das ist ziemlich angeschlagen, so sacht der. Irgendwas mit der Gelenkkapsel, die sich da ungleichmäßig abgenutzt hat und jetzt franselig den Knochen wie Schleifpapier bearbeitet, oder so. Verschleiß isses wohl angeblich. Nagut. Der Lack ist eben ab. Machse nix …
Auf jeden Fall sind Gewichte beim Laufen zu vermeiden. So wie mit der Wirbelsäule, die ja auch schon hinüber ist. Und wenn ich nicht Obacht gebe, dann war’s das mit dem Rumkrauchen und ich kann schon ma gucken, wo ich so’n Rollator günstig leasen kann …
Soll heissen: schweres Gepäck also nicht gehend bewegen. Und schon gar nicht damit inne Knie drinne rein …
Aber auf Gepäck kann ich ja mal gar nicht verzichten. Wenn ich losziehe, dann muss da alles rein in den Rucksack. Bloß ja nix vergessen. Ich würde mich spätestens dann ärgern, wenn ich’s gebraucht hätte und nicht dabei hab‘.
So kommt mir die freundliche Leihgabe unseres Vermieters gerade recht: das Fahrrad seiner Gattin stand wohl gefühlte 10 Jahre unberührt in der Garagenkemmenate. Und bevor das verrottet nehm ich das mal dankend an mich und damit in meine sorgsam pflegenden Hände. Nicht zuletzt allein aus rein persönlichen gesundheitlichen Gründen. Als medizinisch verordnetes Hilfsmittel, quasi. Damit fing’s gestern an. Als Testlauf. Oder besser: Testfahrt.
Und heute nahm ich den Drahtesel dann nochmal, um damit die eine und andere Station am Kanal abzuklappern, an die man – wenn überhaupt – mit dem Auto nur umständlich drankommt. Und ich muss schon sagen: selbst mit dem Gepäck auf dem Buckel war es im Vergleich zum Spazierengehen eine erholsame Wohltat, weil das Gewicht nicht auf den maroden Knochen drückt. Und mitnehmen konnte ich auch, was ich für nötig und wichtig hielt. Also alles richtig gemacht.
Ich nahm mir – trotz wolkenlosem Himmel – vor, mal wieder das eine und andere HDR-Panorama zu machen. Die Idee kam mir gestern abend, als ich da so spontan unter den Brücken drunter weg geradelt bin.
Diesmal konnte ich auch das große Stativ, den kleinen Hocker und das kleine Einbein mitnehmen, weil während der Fahrt nichts an einem rumschaukelt oder störend rumbamselt, auch wenn’s nicht wirklich angeschnallt ist. Und es ist bequemer, wie als wenn man den BolliTrolli hinter sich her zergelt. Mit dem man auch nicht überall hinkommt, ob der nun halbvoll oder halbleer ist.
Und ich packte wegen des sonnigen Wetters auch die neueste Errungenschaft – ein Superteleobjektiv mit einer Brennweite von 400 bis 800 mm und einem Gewicht nur knapp 560 Gramm – in den Sack. Das Ding hat neu gerade mal knapp 110 Taler gekostet. Ich konnte nicht widerstehen. Allerdings hat die Linse natürlich auch so ihre Schwächen. Mal ganz abgesehen vom Bedienkomfort. Der keiner ist. Was mir aber für den Preis vollig lotti ist. Denn für den Kurs eines vergleichbaren Zooms in akzeptabler Qualität kaufen sich andere ’n Kleinwagen…
°loco°
°ego sententiam°
Schon schön, wenn man sich auch mit nicht ganz so wertvollen Dingen zufrieden geben kann. Zumal man ja Angst haben muss, dass die teuren Sachen kaputt gehen könnten. Und wenn man die dann nachkaufen muss, wird der Gedanke lästig, wo man die Knatter für den Ersatz hernehmen soll.
Dann lieber was Billiges, was den gleichen Zweck erfüllt und gut is’…
°illustrationen°:
°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …