°descriptio°:
In den frühen Morgenstunden des 31.07.2019 (von etwa kurz vor 5 Uhr bis knapp vor 8 Uhr) waren dann die Stunden der Wahrheit. Was ich bis dahin aber noch nicht wissen konnte, weil ich noch gar nicht wusste, wie sich das wohl verhalten wird, was ich da vorhatte.
Eigentlich ging es erstmal nur um den Sonnenaufgang. Als Timelapse wid sowas immer gerne mal genommen. Vor allem mit Wolken. Beides war vorhanden und prädestiniert für meine weiterführenden Hyperlapse-Experimente (die dem Schatzi so wohlgefällig erscheinen). Und der Standpunkt war mir auch direkt klar: die Hohewardthalde soll es diesmal sein. Die höchste künstliche in Europa von Menschen geschaffene unnatürliche Erhebung aus Dreck und Geröll aus dem Bergraubbau der vergangenen Jahrzehnte.
Die Halde an sich wird dadurch auch nicht reizvoller. Wobei sich die hiesigen Museumsbetreiber schon ganz nette Dinge ausgedacht haben, um den gigantischen Schutthaufen zu rechtfertigen und auch noch als Publikumsmagnet zu vermarkten.
Es sprangen auf den fahrenden Gestaltungszug auch direkt wissenschaftlich orientierte Fraktionen auf das Trittbrett und machten haufenweise Knatter locker für wirklich anspruchsvolle Installationen auf dem Haldenplateau und an den Hängen ringsum. Auch die Bepflanzung des Geröllmassen scheint ein Vermögen gekostet zu haben. Mir ist schleierhaft, woher die Musemsbetreiber die Mittel bekommen haben. Steuergelder werden das ja wohl hoffentlich nicht sein, die da deutlich anschaulich für den gemeinen Pöbel und die erhofften Ruhr-Touris versenkt wurden.
Die Ureinwohner kümmern die wertvollen astronomischen Messgeräte und die dahinter steckenden Intentionen ’n Scheiß. Die nutzen die Halde vorzüglich – wie überall – für sinnbefreite Freizeitaktivitäten wie z. B. Segwaygurken, Drahteselstrampeln, Mountainbikerasen, Gassigehen, Drohnenfliegenlassen und anderen inflationären und weitestgehend belästigenden weil niederen und überflüssigen Schwachsinn.
Aber als Knipskistendompteur eröffnen sich da oben aufgrund der spektakulären Architektur buchstäblich ganz neue Horizonte.
Die ich dann mal mit meinen bescheidenen Mitteln auszuloten versuchte …
°loco°
°ego sententiam°
Die ersten Versuche konnte ich in einen Kurzfilm einbauen. Die Sequenzen waren jeweils viel zu kurz, um sie einzeln abspielen zu lassen. Und so dachte ich mir dann, dass es ja toll wäre, wenn man die Ergebnisse mal wie in so’nem richtigen Kurzfilm aufbereitet. So mit Logo und Vorspann und Abspann und passender musikalischer Untermalung und so. Eben so wie in ’nem (LowBudget) Film.
Das – nach wirklich heftig langer Recherche nach dem „wie geht das“ und der dann folgenden Vorbereitungszeit „wie kann ich das umsetzen“ gepaart mit der dafür notwendigen Arbeit „kann man so machen, aber dann sieht’s halt kacke aus“ – fertiggestellte Video hab ich dann auch „rendern“ können. Doch die Musik fehlte beim fertigen Ergebnis. Beim zweiten Render-Versuch ist mir dann die Software ohne Vorwarnung sang- und klanglos abgeraucht und hat die zuvor von mir reingesteckte Arbeit ins Datennirvana geschickt.
Das wäre halb so schlimm gewesen, wenn ich in meinem visionären Wahn nicht vergessen hätte, die Projektdateien immer wieder zwischendurch zu speichern.
Ich fang also noch mal von vorne an.
°supplementum°
Es sind die kleinen aber feinen Details, die ein Vorhaben zielführend erfolgreich werden lassen. Dazu gehört definitiv die Beachtung der rudimentären Regeln im Umgang mit Computersoftware. Ich werde mich aufgrund des Unfalls nicht aus der Bahn schmeißen lassen. Mein erworbenes Wissen werde ich für das nächste Projekt produktiv einsetzen können.
Yeah!!
Ich habe beim Hochladen der Datei festgestellt, dass die Tonspur DOCH mitgerendert wurde. Es ist mir im Moment noch ’n Rätsel, warum ich die auf dem Rechner nicht hören konnte.
°illustrationen°:
Keine Standbilder.
Dafür ein Kurzfilm.
Der erste Versuch, nur leider aufgrund meiner eigenen Doofheit ohne Klangbegleitung.
Der nächste Film wird komplett. Das hab ich mir geschworen.
°movere imaginibus°
°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …