°descriptio°:
Aus aktuellem Anlass hab ich mir mal über die mich beschäftigende Frage Gedanken gemacht, was genau denn einen Fotografen – oder besser (wie in diesem Fall: eine Fotografin) ausmacht. Und habe dann folgende Definition zur Beruhigung meiner Nerven verfasst:
Laie
hat mal gehört, dass Fotos aus ’ner Kamera kommen
Schnappschießer
kommt plötzlich aus dem Nichts, guckt (wenn überhaupt) nur kurz, hält irgendwie mit irgendwas drauf und verschwindet wieder. Bei dem Wert und der Ausstattung der dabei verwendeten bildgebenden Geräten gibt es keine Obergrenze. Technik und Geld spielen also keine Rolle
Knipser
findet IMMER (im Sinne von STÄNDIG) den Auslöser an seiner Knipse (die Tendenz zur Telefonfotografie steigt weiter) und überschwemmt ausschließlich zur Freude von Google hemmungslos inflationär – weil im erzeugenden Gerät als praktischer weil anwenderfreundlicher Vollautomatismus schon fest und nicht abschaltbar eingebaut – mit irgendwelchen belanglosen und sinnbefreiten Fotos das Internetz
Anfänger
Kaufentscheidungen und Handlungsweisen werden vorzugsweise gedanklich geleitet durch prominente Werbung. Motive beschränken sich hauptsächlich auf Anlässe des familiären Umfelds. Zu analogen Zeiten mussten die betroffenen Beteiligten zu den klassischen Dia-Abenden antreten. Heutzutage braucht niemand mehr für tief empfundene Betroffenheit sein Haus zu verlassen.
Amateur
mit den grundlegenden Eigenschaften des eigenen bildgebenden Equipments vertraut. Vermeintlich vorzeigbare Ergebnisse werden bevorzugt in dubiosen Internet-Foren und/oder asozialen Netzwerken gepostet, um aufgrund fehlender Rückmeldung aus dem persönlichen sozialen Umfeld dort nach Aufmerksamkeit zu heischen und nach unehrlicher Anerkennung zu buhlen
Amateur, ambitioniert
schafft es, nur aufgrund übersteigertem Selbstwertgefühls und ohne weitere nennenswerte Qualifikationen Menschen von sich zu überzeugen und darf Hochzeiten gegen eine kleine Aufwandentschädigung mit oftmals teurem und dem Laien zumeist wichtig erscheinendem Equipment abbilden, ohne die Menschen, die auf den Fotos sichtbar gemacht werden, zu kennen
Fotograf
ist ursprünglich eine ehrbare Berufsbezeichnung und somit ein erlernbarer Handwerksberuf. Was nichts über die Berufung und Befähigung an sich aussagt. Berufsfotografen verdienen ihren Lebensunterhalt mehr oder weniger seriös als Auftragsdienstleister und machen Fotos ausschließlich gemäß von Regeln
Fotograf, gut
ist KEINE Berufsbezeichnung. Schafft es mit stetig steigender Experimentierfreude und Interesse, aus eigenen (oder auch fremden) Fotos geschmackvolle und ansehnliche Bilder zu entwickeln. Wobei Bilder – genau so wie Musik und andere darstellende Künste – auch immer nur reine Geschmackssache im Wahrnehmungsempfinden des Betrachters sind. Absichten zur lukrativen Gewinnerzielung sind vorhanden, reichen aber – ebenso wie die Begeisterung – allein nicht aus
Fotograf, perfekt
Fotografen, die unangefochten ganz hervorragend sind, überzeugen keinesfalls durch die Verwendung eines bestimmten technischen Gerätes sondern ausschließlich durch ihre ureigene persönliche Fähigkeit, das Interessante im Gewöhnlichen und das Schöne im Hässlichen zu sehen und nur genau das mit einem Foto zu extrahieren. Wie bei allen berühmten Künstlern verdienen erst nach ihrem Tod nur andere Menschen an ihrer Kunst
°loco°
In RE-Sidenzia auf’m BallKong und so …
°ego sententiam°
Hab ich oben schon geschrieben.
Das Schatzi hat’s einfach drauf.
Während andere noch knipsen macht sie Bilder.
°supplementum°
Keine Ergänzung geplant.
°illustrationen°:
Gedanken abzubilden ist auch eine hohe Kunst und deshalb nicht an dieser Stelle
°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …