°descriptio°:
Ich war vor einigen Wochen schon mal beim HNO Eckhardt Dosda in Wanne. Wegen dem Verdacht, dass das rechte Ohr verstopft sein könnte. War es aber nicht. Und der Doc hatte auch nicht rausfinden können, woher denn das blöde Gefiepse und Gebrummsel und die gefühlte Watte herrühren könnten. Er schrieb mir irgend so’n homöopathisches Kartottenzeugs auf, das die AXA erst nicht bezahlen wollte. Mit der Begründung, dass die Wirkung der Substanz nicht erwiesen sei.
Ich hab deswegen mal ein bischen die Burg hochgehen lassen. Mir ging’s um’s Prinzip, nicht um die 12 Taler, die ich beim Pillendreher berappen musste.
Ich hatte die Ablehnung der AXA dann auch mal zum Anlaß genommen die zu fragen, ob ich denn verpflichtet sei, eine ärztliche Empfehlung direkt vom Behandlungsraum aus telefonisch mit denen auf Richtigkeit abzuklären. Zumal ich dann ja auch die Kompetenz und Glaubwürdgkeit des Mediziners in Frage stellen würde und damit auch nachhaltig das Vertrauen zwischen Arzt und Patient belaste. Und ob ich verpflichtet sei, das Arzneimittelkompendium oder wie der Industriepharmascheiß auch immer heissen mag, auswendig lernen zu müssen um dem Mediziner, der mir wohlmeinend ein Präparat verschreibt, das KEINE Nebenwirkungen hat, anzupissen dahingehend, dass er doch bitte nur die von der Kasse genehmigten Killerpillen berücksichtigen möge, damit die Kasse den Mist auch schlußendlich als leistungsberechtigt anerkennt.
Meine Hartnäckigkeit hat sich gelohnt. Die Leistungsabteilung hat klein beigegeben und die das Karottenzeugs oder was das war dann bezahlt. Natürlich unter dem Hinweis, das auch nur ausnahmsweise und nur deshalb gemacht zu haben, weil’s mir wider Erwarten wohl geholfen hat.
Hat es nicht. Zumindest nicht auf Dauer.
Ich war deshalb dann heute noch mal beim Dosda. Und wieder kein Befund. Bis auf die Tatsache, dass ich noch gut hören kann. Was mich wundert, weil bei den mich umgebenden Geräuschen eigentlich schon starke Beeinträchtigungen des Hörvermögens durch Abnutzung gegeben sein müssten.
Dosda griffelte dann mal am Hals und Nacken rum und meinte, dass die Beschwerden wohl von den Halswirbeln herrühren könnten. Er schrieb mir dann Diclos auf. Die Dinger sollen die völlig versteifte Hals-/Nasen-/Ohren- und Nackenmuskulatur wieder entspannen. Wärme tut auch gut, meinte er. Und vielleicht auch noch ’ne orthopädische Meinung zum Thema.
Als ich die Praxis durch das Treppenhaus verließ um beim Giftmischer Sibbel die Diclos abzugreifen, sah ich eine bereits tote Purpur-Fruchtwanze auf einer Fensterbank. Die nahm ich direkt mit in die Apotheke und erwarb für 60 Pfennig ’n Pinkelbecher, um die auch unbeschadet nach Hause zu bekommen.
°loco°
Gefunden im Ärztehaus an der Gerichtsstraße in Wanne.
°ego sententiam°
Die AXA versucht das doch tatsächlich immer wieder mal. Also Leistungen mit fadenscheinigen Begründungen teilweise abzulehnen. Nur weil ein homöopathisches Präparat nicht bei denen auf der Wirkstoffliste steht, heißt das doch noch lange nicht, dass es bei MIR auch keine Wirkung zeigt. Vor allem hat der Doc ja was aufgeschrieben, was erst mal nichts weiter kaputt macht. Was man anhand der teilweise sagenhaften Nebenwirkungen der Industriepräparate nicht unbedingt behaupten kann. Die scheinen manchmal mehr kaputt zu machen, als dass sie reparieren. Das wusste auch Doc Dosda. Und meinte es wirklich gut mit seiner Verordnung. Wofür ihm auch sehr dankbar bin. Das nenn ich mal umsichtigen Umgang mit Medikamenten. Was der AXA aufgrund ihrer Hörigkeit zur Pharmaindustrie anscheinend fremd ist. Es soll aber bereits ein Wandel im Gange sein, weil die AOK und DAK bereits Pauschalbeträge für homöopathische Mittel freigegeben haben. Da werden andere Kassen wohl nachziehen. Hoffentlich auch die AXA …
°supplementum°
Die Wanze ist bereits tot. Da kommt nix mehr nach …
°illustrationen°:
°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …