Jahr: <span>2020</span>

2020-06-02 – Kanalrundfahrt

An und in der Emscher hat sich innerhalb von 3 Jahren so einiges verändert.

Die Kloake im Museum der Republik ist bis Pöppinghausen schon fast wieder zu einem Naturflusslauf geworden und stinkt auch nur noch ein bisschen, was die Wasservögel anscheinend überhaupt nicht stört.

Kurz vor dem Recklinghäuser Südfriedhof werden aber von Herne aus immer noch reichlich menschliche Fäkalien eingeleitet und vermischen sich mit dem sauberen Wasser.

In 30 Jahren werden hier sündhaft teure Grundstücke verkauft sein und mediterrane Häuser stehen. Spätestens dann kommen auch hochglanzweisse Dachziegel in Mode.

Das ist der Plan.

So macht man buchstäblich aus Scheisse Gold.

Und genau das steht auf dem Baustellenschild der Emschergenossenschaft. Mit dem unmissverständlichen Hinweis, dass an der Emscher kein Naturschutz zu erwarten sein wird, sondern stattdessen die lukrative Zukunft des Unternehmens entsteht.

So oder so ähnlich hatte man hier seinerzeit den Leuten auch den Bergraubbau verkauft.

2020-05-26 – NSG Resser Wald und Emscherbruch

Morgens um 9 Uhr ist die Welt noch in Ordnung.
Nicht überall.
Aber hier.
Stellenweise zumindest.
An manchen Stellen waren bereits ausgewachsene Zecken anzutreffen.
Vor allem auf der Schwuchtelwiese, die wir zu Beginn unserer Exkursion in Augenschein genommen hatten, um Trophäen zu finden. Dass hier die Zecken kein lausiges Leben führen brauchen, dafür sorgt die engagierte Leinen-los-Fraktion. Für Schwuchteln könnte das vermeintlich tierfreundliche Verhalten der Hundebesitzer zu unliebsamen Überraschungen führen, wenn die sich nackt im Grünen gegenseitig befummeln.

2020-05-23 – Residenzia – Balkon – Schwebfliegenlarve als Blattlauskiller

Anscheinend haben sich die Hofgartenbewohner aus unerfindlichen Gründen umorientiert und den Weg zum residenzialischen BallKong gefunden.

Von Invasion kann man in diesem Fall nicht wirklich reden.

Der Befall hält sich offensichtlich in Grenzen und die Blümchen und ich brauchen wohl erstmal nicht mit dem Schlimmsten rechnen.

Auf der Suche nach den winzigen Plagegeistern musste ich die Brille aufsetzen. Ohne geht bei der Größe gar nix mehr.

Und bei genauerer Betrachtung des befallenen Salbeis entdeckte ich mir unbekannte längliche wurmartige bräunliche Geschöpfe, die sich solange gierig mit den grünen Läusen beschäftigt hatten, bis die nur noch eine weissliche leere Hülle waren.

2020-05-21 – NSG Hürfeldhalde Dorsten

Andere fotografieren auch Insekten.

Und das sehr schön sogar.

Vor allem die, die man mit Kältespray noch gut erreichen kann.

Aber Trauerschweber sind, wie so ziemlich alle flinken Zweiflügler (speziell Fliegen im weitesten Sinne…), für den ambitionierten Lichtbildartisten so gut wie unnahbar. Aber dafür habe ich – wie immer eigentlich – mehr als reichlich Aufnahmen dieses unberechenbaren Kollegen hinbekommen.

Geduld zahlt sich auch hier aus.

Und wenn man erst mal herausgefunden hat, dass die wie Libellen immer wieder auf ein ganz bestimmtes bevorzugtes Blatt zur etwa 3 sekündigen Flugpause regungslos sitzenbleiben, muss man in der Zwischenzeit – also während der so schnell irgendwo umherfliegt, dass man den gar nicht mehr lokalisieren kann – das bildgebende Gerät nur so lange während der nicht kalkulierbaren Flugphase (und die kann dauern …) sicher und kraftvoll im Anschlag halten.

Ja, nur das braucht man neben der Geduld.

Dann klapps’s auch mit dem Trauerschweber.

2020-05-16 – Residenzia – Balkon – Natternkopf – Timelapse

Auf dem so lange freien Feld, auf dem ich die Samen des Natternkopfes ausgesät hatte, tat sich zu meiner mittlerweile hoffnungslosen Enttäuschung gar nichts.

Ich hatte befürchtet, dass der Samen niemals aufgehen würde und spielte schon mit dem Gedanken, da was anderes reinzupflanzen, damit die Ecke nicht so kahl aussieht.

Ich kann mich ja auch nur schlecht umgewöhnen, nachdem alle mir liebgewordenen Bewohner mit ausgezogen sind.

Auch wenn ich die alle nicht mit Namen gekannt habe, aber fehlen tun die mir trotzdem irgendwie …