°descriptio°
Weil ja nun Frühling ist und der Winter keiner war, explodiert mal wieder die Natur. In anderen Gegenden wird die – leider nur kurze – Kirschbaumblüte gefeiert. Hier ist man schon froh, wenn die Butterblumen (also die Löwenzähne) die gelben Köpfe und nicht die Zähne zeigen.
Der Ahornmutterbaum im Hofbiotop wächst auch munter vor sich hin und hat mittlerweile – trotz der lieblosen Beschnittattacken von selbsternannten Gärtnerrentnern und dem Nachbarn mit dem kaputtigen Hundemopped – eine stattliche Höhe erreicht, die bei vollständiger Belaubung nur die Sicht auf die Sonne dämpft, aber leider nicht die Ansicht und den Krach der Nachbarn von gegenüber verhindert. Dazu müsste der Baum seitlich weiter ausladen. Was nicht gewünscht ist und die Rentnergärtner und Mattin dann veranlassen, da, wo man als Mensch noch dran kommt, mit der Kettensäge Hand anzulegen. Einen Bonsai werden die Schwachmaten nicht mehr aus der Mutter machen. Ganz das Gegenteil ist der Fall: der Baum wächst enorm hoch. Vor 7 Jahren, als wir hier einzogen, erreichte die Kronenspitze gerade mal die Dachhöhe des gegebüberliegenden Hauses. Heute ragt die Spitze schon mehr als 3 Meter darüber. Und DA kommt so ohne weiteres KEINER mehr dran.
Und weil sich der Baum durch die wirschen Eingriffe der Hobbyförster beängstigt fühlt, hat der letztes Jahr ganz viele Kinder gemacht und die im Herbst dann fliegen lassen. Die sind überall verstreut gelandet und erwiesen sich als äusserst fruchtbar. Selbst im Blumenkübel hab ich jetzt neben den Eisenhüten einen Ahornbaum, der sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt und munter drauflos wächst.
Häbbätts Golfrasen hatte ich nach der Landung der Kleinen schon abgeharkt und eine Unmenge an Samen eingesammelt. Aber nicht alle. Neulich beim Rasen rasieren wurde das Ausmass der Fruchtbarkeit des Hofbiotops dann deutlich sichtbar: Ahorntriebe ohne Ende auf dem Golfplatz. Allerdings erst mal nur mit den Keimblättern. Die Triebe auszurupfen wäre aufgrund der Menge an Trieben einfach nur viel zu zeitraubend gewesen. Ich bin dann einfach mit dem Mähdrescher drübergerutscht in der Hoffnung, dass wenn die Keimblätter weggeschnitten sind, der Trieb dann absterben wird. Hoffen wir mal, dass meine Vermutung sich auch bestätigen wird. Ansonsten wird’s auf dem Golfrasen dann genauso hoch hergehen wie auf den Garagendächern.
°loco°
Häbbätts Golfrasen und die Garagendächer
°ego sententiam°
Wobei es aus meiner Sicht schon schön wäre, wenn die zarten Bäumchen sich da etablieren könnten.
Häbbätt könnte vielleicht eher nicht so begeistert sein, wenn der Kinderbäume auf der Garage hat. Allerdings wird der die erstmal gar nicht als derartige Gewächse identifizieren können. Sollten die Lüttiers also tatsächlich da oben kräftigere Wurzeln schlagen und ausreichend bewässert werden, was vermutlich aufgrund der sonnenexponierten Lage und der zunehmenden Hitzeentwicklung in den kommenden Sommern eher unwahrscheinlich werden wird, bräuchte ich beim Häbbätt dann auch nicht mehr mit meinem Vorschlag zur Dachbegrünung scharren. Die macht sich von selbst.
Ich fürchte nur, dass spätestens im September die kleinen Bäumchen mangels Wasser tot sein werden. Was nur die Ahörner auf den Garagen betrifft. Auf Häbbätts Golfrasen haben deren Geschwister ideale Lebensbedingungen. Und Häbbätt greift da auch nicht ein …
°supplementum°
Im September sehen wir, was wird werden …
°illustrationen°:
°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …