2024-08-12 – Residenzia – Balkon – Orientalische Mauerwespe

2024-08-12 – Residenzia – Balkon – Orientalische Mauerwespe

°descriptio°

Mit sirrendem Geräusch hat die Wespendame heute ihre drei Kokons fertiggestellt. Interessant war dabei die Beobachtung, dass die Dame nicht mit den Flügeln die Geräusche gemacht hat. Und ich konnte auch erst ums Verrecken NICHT die Herkunft des Geräusches verorten. Bis ich dann bei der Nahaufnahme bemerkt habe, dass sie beim Verstreichen ihrer selbstgemischten LehmPastete mit ihren Kieferklauen vibriert hat, quasi wie so’n Betonrüttler, nur eben halt schneller.

Die Entdeckung des Bauwerks kam also wieder mal viel zu spät. Gut für die Wespe, schlecht für mich. Aber auch gut, dass meine Ordnungsliebe für die Standortwahl der Kokons auserwählt wurde. Das widerum spricht dann doch für mich …

Aber blöd nur, dass mir mal wieder entgangen ist, dass die da überhaupt angefangen hat zu bauen.

Ich krich jama GANIX mehr mit hier … 😆

Den Bauvorgang konnte ich also in seiner Pracht und Herrlichkeit nicht für mich dokumentieren. Dafür dann aber einen Tag später den Niedergang einer der Kokons und mit staunendem Blick dann auch den stark betäubten aber noch lebenden Inhalt des Futtertrogs (der ja für den Nachwuchs bis zum nächsten Frühjahr reichen soll).

Eine heftige Windböe als Resultat eines Fallwindes aus einem bevorstehenden Gewitter hat die davor hängenden Beutel dagegen gedrückt und einen Kokon zerdrückt. So konnte man in den Friedhof der Kuscheltiere blicken.

Und es hat sich jetzt auch meine Frage erübrigt, wo all meine Spinnen geblieben sind …


°loco°

Auf dem residenzialischen Freusitz, der langsam zum Einwanderungsziel von Urlaubern ferner Länder wird …


°ego sententiam°

Meine mangelnde Übung in der Disziplin „Insekten-Makro“ hat für den mir verbliebenen Rest der Bauarbeiten dann auch KEINE wirklich spektakulären Bildergebnisse geliefert.

Aber dafür habe ich mich mal in einem MotionPicture versucht, also so eins, was man sonst immer im Fernsehn zu sehen bekommt und dann Tränen in den Augen hat, weil die so schöne Bilder machen …

Das wird mir wohl in diesem Leben nicht mehr vergönnt werden, dass ich auch mal so spektakuläre Filmaufnahmen hinbekomme. Was auch schon deshalb klar sein dürfte, weil ich weder das Equickmänt noch die dafür erforderlichen Sherpas für solch anspruchsvolle Aufnahmen vorhalten kann. Ausserdem zittern meine altersschwachen Griffel wie Espenlaub und ich kann im Kameramonitor nicht mehr sehen, ob sich da irgendwas auch nur ansatzweise im Schärfebereich befindet.

Und Geduld ist mir – wie so vieles, was an mir deshalb optimierungsbedürftig ist – auch nicht in die Wiege gelegt worden…

Nungut, es ist immer noch besser, dass fremdländische Einwanderer diesen Freusitz für sich als Basislager auserkoren haben, als dass ich selbst in die Tasche greifen muss, um die in ihrem heimischen Habitat sehen zu können. Denn ausgerechnet DIESE Wespenart lebt eigentlich ja nun mal ziemlich weit wech von hier: Indien und Nepal sind ja so Fleckchen, zu denen ich mich durchaus hingezogen fühlen könnte. Was ich JETZT nicht mehr unbedingt brauche, weil die ja nun alle hierher kommen …

°supplementum°

Ein Nachtrag zur Thema, wenn überhaupt, dann nur an anderer Stelle.


°illustrationen°:



°movere imaginibus°

Wenn man man meint, im Ernstfall rumexperimentieren zu müssen, lernt man zwar dazu, aber versaut auch hoffnungslos das vermutlich einmalige Erlebnisergebnis … 😥


°navigation auxilium°

… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …



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