2025-09-07 – Oer-Erkenschwick – Waldpromenade an der Haard

2025-09-07 – Oer-Erkenschwick – Waldpromenade an der Haard

°descriptio°

Der Wetterglaskugel zufolge soll es die kommenden Tage etwas ungemütlich werden. Was dem Knipskistenartisten und dem literarischen Triolett die Gelegenheit bietet, an Aufräumarbeiten zu arbeiten, die schon länger auf der Agenda stehen.

Bevor man sich jedoch mit Dingen beschäftigt, die eher nicht erholsam sind, erholt man sich besser VORHER noch mal da, wo man sich auch erholen kann. Und das wäre dann hier am Haardgrenzweg in Oer-Erkenschwick.

Die Leute, die hier wohnen, haben es in den Sommermonaten allerdings auch nicht wirklich gut getroffen, weil in unmittelbarer Nähe das mir als Jugendlicher bekannte Freibad „Stimbergpark“ heutzutage zu einem brechreizerregenden Eventspaßbad verkommen ist, und dort und auch ausgerechnet heute rücksichtslos mit Beschallungsanlagen, die Rammstein gut finden würde und mehr Krach machen als nötig, die umliegenden Anwohner und Erholungsuchende aufs ärgste belästigt werden.

Von der gesetzlich verbrieften Sonntagsruhe nimmt man also auch im ländlich gelegenen und vermutlich deshalb eigentlich eher konservativ veranlagten Oer-Erkenschwick Abstand, um den verstrahlten Pöbel zu bespassen, der die Knatter dafür mitbringt und auf subtile Weise dafür sorgt, dass so’n Unsinn ’n Freifahrtschein bekommt.

Es ist keine Frage des biologischen Alters, wenn Menschen, die unter der Woche jeden Tag den ganzen Tag lang von anderen Menschen penetrant rücksichtslos mit vermeidbarem Lärm belästigt werden, am Sonntag mal für sich den Anspruch hegen, Orte aufsuchen zu können, wo man sich dann in und mit Ruhe und ungestört und vor allem OHNE Lärm, den andere machen, aufhalten kann.

Ich weiß echt nicht mehr, wo man hin muss, um eben genau DAS Erholungserlebnis genießen zu können.

Und den hier anscheinend recht gut betuchten Bewohnern der Gegend nützt ihr Vermögen auch nix, weil man sich Ruhe nicht kaufen kann. Und so blieben während des Krachs, der vom Stimberg kommt, die Gärten, Terrassen und Balkone der im ansonsten mit Ruhe und Stille gesegneten Naherholungs- und Naturschutzgebiet vermutlich auch zumeist nur schwarz hochgezogenen Luxusbuden auffallend  aber auch verständlicherweise verwaist.

Keiner will beim gemütlichen Essen auf der Terasse den penetranten Krach von anderen ertragen wollen.

 


°loco°


°ego sententiam°

Ich bin aber doch froh, dass wir den Weg hierhin gemacht haben. Auch wenn der Krach scheiße ist, so hat das herrlich spätsommerlich warme Wetter das alles wieder wettgemacht.

Und der Erholungseffekt ist nicht von der Hand zuweisen. Ausserdem hat man mal wieder was gesehen, was man nicht kannte und eigentlich auch nie kennenlernen wollte. Die zeltartigen Holzbuden z. B., die jeweils Platz für ’ne Handballmannschaft bieten, aber auch nur und ausschließlich als Schlafräume dienen können. Bei genauerer Betrachtung der Gebäude erinnerten die mich von innen an die Lagerbuden, die zur Aufbewahrung und anschließenden Vernichtung von Zwangsarbeitern und anderen damals eher weniger erwünschten Subjekten errichtet worden sind.

Und heute wird sowas für’s Kempen benutzt.

Die Zeiten ändern sich …

 

°supplementum°

Kein Nachtrag geplant.


°illustrationen°:

Tipp für die Ansicht in der Galerie:

drücke Taste F11 und blende mit dem Icon „Vollansicht“ (in der Galerieansicht rechts oben in der Mitte) den Text aus, dann siehst Du nicht nur winziges Internetzimpressionsgeschnipsel.



°navigation auxilium°

… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


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