°narzisse°

°narzisse°

°descriptio°:

Die Narzissen (Narcissus) bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Amaryllidoideae innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die Art Narcissus pseudonarcissus wird oft auch Osterglocke genannt. Der natürliche Verbreitungsschwerpunkt liegt in Südwesteuropa und Nordwestafrika. Nur wenige Arten kommen auch im Küstengebiet des östlichen Mittelmeers vor.

Eine Bedeutung in der mitteleuropäischen Gartenkunst haben Narzissen seit der sogenannten orientalischen Phase von 1560 bis 1620, als sie gemeinsam mit Tulpen und Hyazinthen in die Gartenkultur gelangten. Heute gibt es mehr als 24.000 Kulturformen. Im Spätwinter und Frühjahr gehören Narzissen zu den wichtigsten Pflanzen des Blumenhandels.

Narzissen-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen, die je nach Art Wuchshöhen von 5 bis 80 Zentimetern erreichen.

Als Überdauerungsorgane bilden Narzissen-Arten Zwiebeln. Die Zwiebelbasis bei Narzissen wird von einer korkartigen Bodenplatte gebildet. Aus dieser entspringen die Saugwurzeln, die sich ringförmig am äußeren Rand befinden und bis zu 40 Zentimeter lang werden. Wenn die Pflanze im Hochsommer ihre Blätter einzieht, werden diese Saugwurzeln gleichfalls abgebaut.

Die Standortanforderungen der einzelnen Narzissenarten sind sehr variabel. Überwiegend bevorzugen sie jedoch saure Böden; einige wenige Arten wachsen allerdings auch auf Kalk, andere, wie etwa Narcissus scaberulus, wachsen auf Granitböden, die während der Wachstumsperiode sehr feucht sind, aber in den Sommermonaten vollständig austrocknen. Auch Narcissus dubius gedeiht nur in Regionen mit heißen und trockenen Sommern.

Die auch in Deutschland wildwachsende Osterglocke schätzt dagegen kalkarme, lichte Standorte auf Bergwiesen oder in Mischwäldern aus Tannen, Buchen, Eichen, Erlen, Eschen und Birken und bevorzugt einen gut dränierten Stand in kleinen Gruppen.

Narzissen enthalten wie alle Amaryllisgewächse „Amaryllidaceen-Alkaloide“. Je nach Art können dies unterschiedliche sein. Die Gelbe Narzisse beispielsweise enthält die Alkaloide Narcissin, Galantamin und Lycorin. Die Dichternarzisse enthält statt des Lycorins Narcipoetin. Für die Pflanze stellen die Alkaloide einen natürlichen Schutz gegen Parasitenbefall und weidende Pflanzenfresser dar: „Fraßschutzgifte“. Narzissen enthalten außerdem Fruktane und niedermolekulare Glukomannane, die unter anderem in den Blättern und Pflanzenstängeln reichlich enthalten sind.

Zu Vergiftungen kommt es gelegentlich, weil die Zwiebeln im Ruhezustand denen der Küchenzwiebel sehr ähnlich sehen. Der Verzehr von Narzissenzwiebeln kann zu Würgereiz, Erbrechen, Diarrhoe, Schläfrigkeit, Schweißausbruch, Benommenheit, Kollaps und Lähmungserscheinungen führen. Bei sehr großen Dosen kann es auch zum Tod kommen. Ärzte behandeln Vergiftungen durch Narzissenzwiebeln häufig mit Kohlegaben und symptomatischen Therapien. Bei Tieren hat man bei Narzissenvergiftungen eine Degeneration der Leber festgestellt.

Durch den Pflanzensaft können lokal Hautreizungen auftreten. Es handelt sich dabei um eine Kontaktdermatitis, die auch als „Narzissenkrankheit“ bezeichnet wird und vor allem bei Gärtnern auftritt. Die Symptome klingen nach der Narzissenernte auch ohne Behandlung wieder ab. Es handelt sich dabei um eine toxische Reaktion auf Inhaltsstoffe der Narzissen wie Oxalsäure, Chelidonsäure und Lycorin.

Das Alkaloid Galantamin, das beispielsweise in der Gelben Narzisse vorkommt, hat eine Zulassung zur symptomatischen Behandlung leichter bis mittelgradiger Demenz bei Alzheimer-Erkrankten erhalten. Es wurde 1953 erstmals aus den Zwiebeln des Kaukasischen Schneeglöckchens isoliert und anfangs unter anderem zur Aufhebung der durch Curare-Verbindungen ausgelösten Muskelentspannung bei Operationen und krankhafter Muskelschwäche eingesetzt. Narzissen besitzen heute allerdings keine arzneiliche Bedeutung mehr. Die Galantamin-Synthese ist in industriellem Maßstab möglich. In der Volksheilkunde haben Narzissen nur gelegentlich eine Rolle gespielt und wurden überwiegend für Hauterkrankungen, als Brechmittel sowie als Heilmittel bei Erkältungskrankheiten und Keuchhusten verwendet.

[Text-Quelle: Wikipedia]


°illustrationen°:

 


°navigation auxilium°

… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


print