°descriptio°:
Die Vogelspinnen (Theraphosidae) sind eine Familie in der Unterordnung der Vogelspinnenartigen (Mygalomorphae) innerhalb der Webspinnen (Araneae) und umfassen 143 Gattungen mit 946 beschriebenen Arten, die sich auf 12 Unterfamilien verteilen.(Stand: April 2017).
Ihren deutschen Trivialnamen „Vogelspinne“ verdanken sie wahrscheinlich der berühmten Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian. Ihre Eindrücke von einer Reise nach Surinam veröffentlichte sie 1705 in dem Werk Metamorphosis insectorum Surinamensium. Auf Seite 18 ist darin eine Illustration zu finden mit einer großen Spinne, die, auf einem Ast sitzend, einen Kolibri verspeist. Dies inspirierte wiederum Carl von Linné 1758 eine Spinne mit dem wissenschaftlichen Namen Aranea avicularia zu beschreiben (heute: Avicularia avicularia (Linnaeus, 1758)).
Die Vogelspinne zählt zu den Gliederfüßern. Ihr Körper ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Bei der Vogelspinne unterscheidet man grob zwischen dem Vorderkörper (Prosoma) mit den vier Laufbeinpaaren (Extremitäten), den (Kiefern-)Tastern (Pedipalpen) und den Beißklauen (Cheliceren) sowie dem Hinterleib (Opisthosoma) mit den Spinnwarzen.
Mit bis zu 12 Zentimetern Körperlänge und einer Spannweite von bis zu 28 Zentimetern gilt die Art Theraphosa blondi als größte bisher beschriebene Vogelspinne der Welt.
Die Augen der Vogelspinne sind relativ klein und sitzen auf dem Augenhügel. Bei Vogelspinnen ist der Sehsinn nur schwach ausgebildet. Sie haben Hauptaugen und Nebenaugen. Die Hauptaugen nehmen Bilder und Farben wahr und sind nützlich für das Packen der Beute. Die Nebenaugen hingegen nehmen Bewegungen wahr.
Der Hinterleib (Opisthosoma) ist der empfindlichste Teil der Spinne, da er nicht wie der Vorderleib mit einem durchgängigen Exoskelett umgeben ist. Tergite und Sternite, welche nicht voll ausgehärtet sind, sind durch weichhäutige Pleuren verbunden. Dadurch kann sich der Hinterleib bei jeder Mahlzeit ausdehnen, so erkennt man den Ernährungszustand an dessen Fülle. Jedoch können Stürze aus relativ geringer Höhe tödlich sein, wenn der Hinterleib aufplatzt und die Tiere verbluten. Im Hinterleib befinden sich die meisten Organe der Vogelspinnen, darunter das schlauchförmige Herz, die Geschlechtsorgane, die zwei Buchlungenpaare und Teile des Darmes.
Zu den natürlichen Feinden der Vogelspinnen zählen Wegwespen, in Amerika etwa Pepsis formosa. Mancherorts zählen Hundertfüßer und Skorpione zu den Fressfeinden. Auch kleine räuberische Wirbeltiere wie etwa die afrikanischen Mangusten erbeuten gelegentlich Vogelspinnen. Wanderameisen fallen bei ihren Beutezügen über alles her, was nicht flieht, auch Spinnen jeglicher Größe und Art.
Vogelspinnen fressen alles, was sie überwältigen können. In der Regel sind das größere Insekten wie Grillen, Schaben und Heuschrecken. Aber auch Tausendfüßer und Skorpione gehören zum Beutespektrum. Große Vogelspinnenarten machen Jagd auf kleine Echsen und kleine Nagetiere, selten kleine (Gift-)Schlangen. Nestjunge oder kranke Vögel werden mitunter ebenfalls überwältigt. Gesunde Vögel gehören trotz ihres Namens nur selten zur Beute von Vogelspinnen.
Trotz ihrer Größe ist ein Biss der meisten Vogelspinnen für einen Menschen zwar schmerzhaft, aber dennoch harmlos, es sei denn, es treten allergische Reaktionen auf. In vielen Büchern wird dieser mit dem Stich einer Biene oder Wespe verglichen, was aber nicht auf alle Arten zutrifft. Nur bei Vertretern der asiatischen Gattungen Poecilotheria und Haplopelma sowie manchen afrikanischen Arten wie Pterinochilus murinus oder Stromatopelma calceatum kann ein Biss selten von Muskelkrämpfen und Benommenheit begleitet werden, die mehrere Tage anhalten können. Recht häufig tritt bei einem Biss allerdings eine Sekundärinfektion auf, ausgelöst durch die zahlreichen Keime an den Cheliceren der Spinne.
[Text-Quelle: Wikipedia]
°illustrationen°:


°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …