°descriptio°:
Die Suche nach einem Schauplatz für das Thema „verlassene Orte“ hat meinen Blick bei GoogleEarth auf dem Gelände der ehemaligen Zeche und Kokerei Kaiserstuhl im Dortmunder Norden fallen und liegen lassen.
So wie es den Eindruck machte, war das riesige Gelände eine fast leergefegte Fläche mit nur ganz wenigen Gebäuderesten. So schnell wie die Kokerei aufgebaut wurde, so schnell ist die auch wieder zusammen mit den passenden Hochöfen vom hiesigen Erdboden verschwunden und irgendwo in China wieder aufgebaut worden mit dem Zweck, den Stahl, den wir hier immer noch brauchen, von dort aus zu liefern. Das kostet unterm Strich wohl irgendwann mal etwas mehr, dafür bleibt aber die Luft hier sauber. Allerdings sind mittlerweile die Autos derer, die aufgrund ihrer mangels Arbeit nun üppigen Freizeit die Dinger ständig zu jeder Tages- und Nachtzeit bewegen müssen, zu staubig. Und deshalb brauchen wir auch schnellstmöglich Elektroautos. Auch aus China.
Es stellte sich mir die alles entscheidende Frage, ob – und wenn ja, dann wie – man auf das Gelände kommen wird.
Kann man nur ausprobieren. So dachte auch das Navi und hat mal versucht, die Andresse „HOESCH-Museum“ zu finden, das sich in unmittelbarer Nähe unseres eigentlichen Ziels befindet.
Die Fläche gehört immer noch Thyssen-Krupp. Und ist mit Betonmauern, Wassergräben, Zäunen (und vielleicht sogar mit Panzersperren, Tretminen, Glasscherben, Hunden und Gänsen) so eingefriedet, dass T-K oder andere dort unbemerkt und unbehelligt komische Versuche machen könnten, ohne dass es einer mitbekommt …
Das war dann wohl nix. Wenn man da tatsächlich drauf will, muss man entweder ganz spezielles Vitamin-B oder einen Presseausweis haben oder eine Sondergenehmigung vom Werksschutz oder einer anderen Spezialeinheit, die den Laden da „bewacht“.
Also dann: auf zur Kokerei Hansa, bevor die Sonne untergeht und wir schlußendlich heute einzig das Eine gemacht hätten: nur aus dem Auto heraus anderen dabei zugucken, wie sie uns beim Zugucken zugucken.
°loco°
In der Information – die befindet sich in der ehemaligen „Pförtnerbude“ des Objekts – erhielten wir nach Zahlung des Eintritssentgelts in Höhe von 4 €/Pers. freundliche Auskünfte zum „Museum“, einen Wegeplan, die Hausordnung und den Hinweis, dass fotografische Abbildungen nur für den privaten Gebrauch dort angefertigt und nicht veröffentlicht werden dürfen. Und um 16 Uhr wird die Bude zugemacht.
Wir hatten also nicht viel Zeit. Zum Glück war die erlaubte Streckenführung auf dem Gelände noch gut übersichtlich. Und zum Glück hatten wir durch die tief stehende Wintersonne eine hochkontrastreiche und trotzdem angenehm warme Lichtstimmung.
°ego sententiam°
Anfangs war ich der Überzeugung, aufgrund der Infos hier nochmal einfliegen zu wollen. Es wurde uns in Aussicht gestellt, ggfls. bei einer Führung, die immer Donnerstags um 14 Uhr stattfindet und an der in den Wintermonaten sowieso keiner teilnimmt, eine „Privataudienz“ zu erhalten. So wie in der Tropfsteinhöhle im Harz.
Ja, das wäre mal was: ohne den Pöbel das Areal und vor allem die ansonsten unerlaubten“ Teile zu durchwandern und dabei in Ruhe ein paar schicke Fotos machen zu können.
Warum eigentlich nicht …
°illustrationen°:









































°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …