°descriptio°
Die Doppelfüßer (Diplopoda) sind eine Klasse der Gliederfüßer (Arthropoda) und werden bei den Tausendfüßern (Myriapoda) eingeordnet. Weltweit sind etwa 10.000 Arten dieser Tiere bekannt, damit stellen sie die größte Gruppe der Tausendfüßer dar. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ein Vielfaches der bekannten Arten existiert.
Fast alle Diplopoden leben im Boden oder in zerfallenem Holz und ernähren sich dort von pflanzlichem Abfall, die überwiegende Mehrzahl lebt dabei in den Tropen. Nur sehr wenige Arten sind als Räuber bekannt.
Ein oft anzutreffender Vertreter ist der Tüpfeltausendfuß (Blaniulus guttulatus). Dieser legt im Frühjahr und im Sommer seine Eier in kleine Bodenhohlräume ab. Die Larven besitzen zur Zeit des Schlüpfens nur wenige Körpersegmente. Nach jedem Entwicklungsstadium, das mit einer Häutung abschließt, besitzt er mehr Segmente. Der Tüpfeltausendfuß ist etwa nach einem Jahr ausgewachsen und voll entwickelt. Er ist nachtaktiv, tagsüber hält er sich in feuchten dunklen Verstecken wie beispielsweise Laub und Mulch auf. Er ernährt sich vor allem von verwesenden organischen Substanzen, so ist er ein gerne gesehener Gast in jedem Komposthaufen. Auch wenn er sich manchmal durch Fraßlöcher an verschiedenen Pflanzen unbeliebt macht, ist er jedoch ein wichtiger Nützling.
Wie alle Angehörigen der Myriapoden zeichnen sich die Doppelfüßer vor allem durch eine einheitliche Gliederung der Körpersegmente aus. Das auffälligste und namensgebende Merkmal der Gruppe ist eine Verschmelzung der Segmente (beginnend vom 4. Rumpfsegment) zu Doppelsegmenten, wodurch jedes dieser Diplosegmente zwei Beinpaare besitzt. Vor allem diese Gruppe wird mit der Bezeichnung „Tausendfüßer“ gemeint, da sie von allen Gruppen der Myriapoden die meisten Beinpaare besitzt. Die maximale Anzahl liegt dabei allerdings auch „nur“ bei 350 Paaren. Die ursprünglichsten Formen der Doppelfüßer (die Penicillata) besitzen allerdings nur maximal 17 Beinpaare und stellen sehr kleine, weichhäutige Formen dar. Bei den abgeleiteten Formen wird in die Chitinhaut Kalk zur Versteifung eingelagert.
Der stark gewölbte Kopf der Doppelfüßer besitzt sehr kleine Antennen, die nach unten gebogen werden und mit speziellen Sinnesorganen den Boden abtasten. Die Tiere besitzen an jeder Kopfseite Augenfelder, die aus Einzelaugen (Ocellen) bestehen, sowie ein Schläfenorgan (Tömösvárysches Organ) ebenfalls beiderseits des Kopfes, bei den Penicillata finden sich außerdem Sinneshaare (Trichobothrien) am Kopf. Die kräftige Mandibelist dreiteilig, der Mundraum wird hinten durch eine von der 1. Maxille gebildeten Unterlippe (Gnathochilarium) abgeschlossen. Die 2. Maxille bleibt rudimentär und bildet nur den Hinterrand der Unterlippe.
Die Geschlechtsöffnung befindet sich bei allen Doppelfüßern hinter dem 2. Laufbein, wobei die Männchen zwei kompliziert gebaute Penes besitzen. Die Tracheenöffnungen liegen knapp oberhalb der Beinbasen, beginnend am 3. Laufbeinpaar. Viele Doppelfüßer der Gruppe Chilognatha besitzen Wehrdrüsen, die im Fall der Glomerida die Chinazonilone Glomerin und Homoglomerin enthalten. Julidae bilden in ihren Wehrdrüsen Benzochinone, die Polydesmida freie Blausäure und Benzaldehyd. Viele Arten können diese Sekrete über mehrere Zentimeter verspritzen.
[Text-Quelle: Wikipedia]
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°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …