°anden kondor°

°anden kondor°

°descriptio°:

Der Andenkondor (Vultur gryphus) ist eine Vogelart, die zu den Neuweltgeiern (Cathartidae) zählt. Innerhalb dieser Familie bildet er die monotypische Gattung Vultur. Es werden keine Unterarten beschrieben.

Männliche, ausgefärbte Andenkondore sind mächtige, schwarze Greifvögel mit an der Oberseite deutlich weißen bis silbern weißen Handschwingen und Deckfedern und einer weißen Halskrause, die den nackten, rötlichbraunen Kopf vom Rumpf absetzt. Ein wulstiger Kamm bedeckt die Kopfoberseite. Sie sind mit bis zu 15 Kilogramm die schwersten Greifvögel und zählen zu den wenigen Vögeln, deren Spannweite über 300 Zentimeter betragen kann. Weibchen sind kleiner, oft wesentlich leichter, gleichen in der Färbung jedoch den Männchen. Wie die düster dunkelbraun gefärbten Jungvögel weisen sie keinen Kamm auf.

Die Art ist in der Andenregion Südamerikas von Venezuela bis Feuerland verbreitet. Im Norden dieses großen, sich in Nord-Südrichtung über 8000 Kilometer[1] erstreckenden Gebietes sind die Vorkommen gering, regional auch völlig erloschen, nach Süden hin wird die Art häufiger.

Andenkondore sind hauptsächlich Aasfresser; sie nisten auf Felssimsen und Plattformen, wo sie meist im Zweijahresrhythmus ein Junges großziehen. Die IUCN schätzt den Gesamtbestand auf etwa 10.000 erwachsene Vögel und listet die Art in der Vorwarnstufe (NT = near threatened) Vor allem durch intensive Bejagung seit der spanischen Conquista hat der Bestand der Art stark abgenommen; insbesondere in den nördlichen Andenstaaten ist der Andenkondor weitgehend verschwunden oder nur mehr in kleinen, voneinander isolierten Restbeständen existent.

Der Andenkondor ist der Wappenvogel einiger südamerikanischer Staaten. Trotz seiner großen allgemeinen Bekanntheit fehlen zu seiner Biologie noch immer viele wesentliche Daten.

Wie bei allen rekordverdächtigen Lebewesen werden Angaben zu Gewicht und Spannweite des Andenkondors häufig übertrieben. Gesichert sind Spannweiten sehr großer Männchen bis 310 Zentimetern und ein Gewicht bis zu 15 Kilogramm. Die Gesamtlänge liegt zwischen 100 und 122 Zentimetern. Weibchen sind bis zu 13 Prozent kleiner und bis zu 60 Prozent leichter.

Detaillierte und großräumige Untersuchungen der Bestandsentwicklung, der Reproduktion und der Mortalitätsursachen sind nicht vorhanden. Auch historische Angaben zur Verbreitung der Art fehlen weitgehend, doch wird vermutet, dass bald nach Beginn der spanischen Conquista ihre Populationsdichte zumindest in den Zentren der Zuwanderung erheblich abnahm. Mit der Intensivierung der Viehhaltung und wachsender Bevölkerung beschleunigte sich dieser Bestandsniedergang, und die Art wurde zunehmend in entlegene Hochgebirgslagen abgedrängt. Hauptverantwortlich dafür waren Bejagung, Vergiftung und der Fang mit Fallen, da behauptet wurde, der Andenkondor würde Schafe oder Kälber töten, gelegentlich aber auch Kinder angreifen und davontragen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts intensivierte sich die Guanogewinnung an vielen peruanischen und chilenischen Abschnitten der Pazifikküste, sodass die dort residenten Populationen, die sich vor allem von jungen Seevögeln, Eiern und Robbenkadavern ernährten, dezimiert und vielerorts, wie zum Beispiel auf der Paracas-Halbinsel in Peru, ausgelöscht wurden. Auch von der indigenen Bevölkerung wurde und wird der Kondor bejagt, da viele seiner Körperteile und Knochen als Heilmittel gelten oder rituellen Zwecken dienen.

Die Gefährdung durch Abschuss, Vergiftung und Fang hält, wenn auch in weit geringerem Maße, regional noch immer an. Giftköder werden ausgelegt, um Pumas oder Füchse zu töten und vergiften auch die Kondore, die an den Kadavern fressen. Dazu kommen vielfältige Störungen am Brutplatz durch zunehmenden Trekking- und Bootstourismus. Dem gegenüber steht positiv ein vielerorts sensibilisiertes Umweltbewusstsein, das regionale Schutzmaßnahmen, Schulungsprogramme und Aufklärung der Bevölkerung initiiert. Auch der Wert der Art als Touristenattraktion wird zunehmend erkannt. Die Wiedereinbürgerungsprogramme, die in einigen Staaten laufen, können Restpopulationen soweit stützen, dass diese nicht völlig erlöschen, nachhaltigen Erfolg scheinen sie bislang nur in Kolumbien gehabt zu haben.

Heute wird die Gesamtpopulation des Andenkondors auf etwa 10.000 reproduktionsfähige Individuen geschätzt, von denen die überwiegende Mehrzahl südlich von 15° südlicher Breite brütet. In Venezuela leben vor allem im Gebiet von Mérida weniger als 30 – in Kolumbien nun wieder mehr als 180 adulte Vögel. Noch immer stark abnehmend ist die Zahl der Kondore in Ecuador, wo auch die Auswilderungsprogramme auf Widerstand stoßen. Nur die Populationen in den südlichsten Verbreitungsgebieten scheinen einigermaßen stabil zu sein, in allen übrigen Bereichen nimmt der Bestand des Andenkondors noch immer ab. Eine größere Untersuchung der Greifvogelbestände in der dicht besiedelten Metropolitan-Region Chiles verzeichnet einen abnehmenden Kondorbestand und gibt als Grund Verfolgung, Nahrungsmangel und Habitatsverlust an.

[Text-Quelle: Wikipedia]


°illustrationen°:

 


°navigation auxilium°

… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


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