°descriptio°:
Die Bärenspinner (Arctiinae) sind eine Unterfamilie der Schmetterlinge. Sie sind weltweit mit etwa 11.000 Arten vertreten. In Europa kommen 102 Arten vor, von denen 61 auch aus Mitteleuropa bekannt sind. Mit etwa 6000 Arten ist ihr Hauptverbreitungsgebiet die Neotropis, sie sind aber ansonsten auch weltweit häufig vertreten. Die Abgrenzung der einzelnen Arten zu anderen Unterfamilien der Noctuidae ist gut etabliert, aber sowohl die Stellung innerhalb der Familie der Eulenfalter als auch die systematische Einteilung der Tribus und Subtribus sind noch nicht hinreichend erforscht und deswegen meist sehr unterschiedlich dargestellt.
Die Falter tragen ihren deutschen Namen wegen der starken und langen Behaarung ihrer Raupen.
Viele der mittelgroßen bis großen Falter sind lebhaft gefärbt, nicht selten in auffälliger Warntracht, oder aber imitieren das Aussehen von anderen Faltern oder Insektenarten. Das wichtigste Merkmal zur Abgrenzung der Unterfamilie ist ein am Rücken der Weibchen gelegenes Paar ausstülpbarer Pheromondrüsen, das sich am Hinterleibsende an der Ausstülpung des Ovipositors befindet. Diese Drüsen können relativ lang sein und sind entweder verzweigt oder unverzweigt. Sie werden durch Hämolymphdruck ausgestülpt und durch an der Längsachse befindliche Muskeln wieder eingezogen. Ein weiteres Merkmal der Bärenspinner sind Tympanalorgane aus einer Reihe von feinen Rillen oder Gruben seitlich am Metathorax. Beide Geschlechter der meisten Arten besitzen solche Tympanalorgane, lediglich bei einigen Arten der Syntomini (Euchromiina und Ctenuchina) fehlen sie bzw. sind reduziert. Durch extrem schnelle Muskelkontraktionen werden diese Strukturen so verformt, dass sie Ultraschalllaute erzeugen. Ausgelöst werden diese Muskelkontraktionen entweder durch Berührung oder durch die von Fledermäusen ausgesendeten Ultraschallaute. Man vermutet, dass die Falter durch die ausgesendeten Ultraschallaute entweder getarnt sind, oder die Fledermäuse irritiert werden.
[…]
Die Raupen der Bärenspinner tragen drei bis fünf gut erkennbare Punktwarzen auf dem Meso- und Metathorax. Der Hinterleib trägt auch Punktwarzen, die ebenso wie die Bauchbeine stark beborstet sind. Die Raupen haben alle vier Bauchbeinpaare und den Nachschieber ausgebildet. Die Haare dienen den Tieren der mechanischen Abwehr von Fressfeinden, die ihre Beute dadurch nur schwer zu fassen bekommen.
Die Eier der Bärenspinner sind vom aufrechten Typ, in der Regel rund und weisen eine netzartige Oberflächenstruktur auf. Sie werden von den Weibchen in Gruppen, seltener einzeln abgelegt. Die Raupen sitzen offen auf den Nahrungspflanzen und leben gelegentlich gesellig in gemeinschaftlich gesponnenen Gespinsten. Das gesamte Spektrum der Nahrungspflanzen ist sehr groß und umfasst neben verschiedensten Gräsern, krautigen Pflanzen, Bäumen und Büschen auch epiphytische Algen und Flechten. Raupen vieler Arten sind dadurch, dass sie sich von giftigen Pflanzen wie beispielsweise Greiskräutern (Senecio), Nachtschattengewächsen (Solanaceae) oder Raublattgewächsen (Boraginaceae) ernähren, giftig, worauf viele Arten mit bunten Punktreihen oder Streifen aufmerksam machen. Die Pflanzen enthalten giftige Stoffe wie z. B. Pyrrolizidinalkaloide oder Cardenolide. Den Raupen können diese Stoffe nichts anhaben, denn sie neutralisieren diese mit körpereigenem Histamin und Acetylcholin. Sie können die Gifte speichern, sodass auch die Falter für Fressfeinde ungenießbar werden. Die Puppen sind gedrungen und haben gelegentlich eine lebhafte Färbung. Der Kremaster ist entweder schwach ausgebildet oder fehlt völlig.
[Liste der europäischen Arten]
[Text-Quelle: Wikipedia]
°illustrationen°:
°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …