°blaubussard°

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Der Aguja (Geranoaetus melanoleucus, auch Blaubussard, Kordillerenadler oder die Aguja, von portugiesisch águia = Adler) ist eine Greifvogelart aus der Unterfamilie der Bussardartigen (Buteoninae). Er kommt entlang der Anden und in weiteren, klimatisch eher gemäßigten Teilen Südamerikas vor. Er bewohnt offene und halboffene Landschaften aller Art und besiedelt Bergregionen bis in Höhen von mindestens 3000 Metern. Die Beute besteht vor allem aus kleinen und mittelgroßen Säugetieren, aber auch Vögeln und Insekten. Seinen Horst errichtet er auf Felsklippen, in hohen Bäumen oder Kakteen.

Agujas erreichen mit 60–76 cm Körperlänge und einer Flügelspannweite von 149 bis 184 cm etwa die Größe eines Schelladlers. Männchen wiegen etwa 1700 g, Weibchen 2300 g. Sie zählen zu den größten und am kräftigsten gebauten Bussarden. Der Schnabel ist relativ groß und hoch, aber nicht adlerähnlich. Die Iris ist braun, die Wachshaut hellgelb wie auch die unbefiederten Beine. Die Flügel sind lang und breit sowie an der Basis sehr breit ausgerandet, der Schwanz ist kurz und keilförmig bis gerundet. Weibchen sind deutlich größer und schwerer als Männchen.

Bei adulten Vögeln sind Kopf und Oberseite bläulich schiefergrau bis schwärzlich oder dunkel rußbraun. Die obere Brust ist ebenso gefärbt und setzt sich deutlich von der weißen Unterseite ab. An den längeren, spitzeren Feder finden sich auf Brust, Nacken und oberem Rücken feine weiße Spitzen, die Armschwingen sind gebändert. Wangen und Kehle sind etwas aufgehellt; Schultergefieder, Kleine und Mittlere Armdecken sind aschgrau mit feiner dunkler Bänderung und schwarzen Schaftstrichen. Die Steuerfedern sind schwärzlich mit feinem weißem Endsaum. Die Unterseite ist bis hin zu den Unterschwanzdecken sowie einschließlich der Beinbefiederung weiß und je nach Unterart ungezeichnet oder fein dunkel gebändert.

Vögel im Jugendkleid wirken mäusebussardartig bräunlich. Sie sind oberseits schwärzlich braun mit zimtfarbener bis weißlicher Strichelung an Kopf und oberem Rücken, hellem Überaugenstreif sowie beiger bis rötlich hellbrauner, dunkel gestrichelter oder gefleckter Kehle und Brust. Rücken, Schultergefieder und Oberflügeldecken sind beige bis rötlich hellbraun gesäumt. Unterbauch und Unterflügeldecken sind mehr oder weniger dicht dunkel gebändert bis hin zu einfarbig dunkelbraun. Die Steuerfedern sind wolkig graubraun mit schwärzlicher Bänderung. Es dauert mehrere Jahre bis immature Vögel voll ausgefärbt sind. Bis dahin gibt es mehrere Übergangskleider.

Der Aguja ernährt sich von kleineren Säugetieren, Vögeln und deren Nestlingen, Schlangen und Eidechsen, Aas, Insekten oder anderen Wirbellosen. Säugetiere machen mindestens 80 % der Beute aus. Dazu zählen hauptsächlich Strauchratten, Meerschweinchen, Skunks, Andenschakale und Viscachas sowie die in Teilen Südamerikas eingeführten Feldhasen und Wildkaninchen. Das Gewicht der Beutetiere reicht bis zu 2 oder 3 kg. In einer chilenischen Studie machten Wildkaninchen zahlenmäßig 44 %, gewichtsmäßig sogar 82 % der Beute aus, im nördlichen Argentinien stellten Feldhasen den größten Teil der Nahrung. Bei den Vögeln reicht das Beutespektrum vom Kaninchenkauz über das Chilesteißhuhn bis hin zu Hokkohühnern der Gattung Penelope. In Brasilien wurden an einem Nest 81 % Stadttauben als Beute festgestellt.

Über den Gesamtbestand ist nicht viel bekannt, da auch über die genaue Verbreitung Unklarheit herrscht. Die Art ist jedoch allgemein häufig und hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet, so dass fünfstellige Bestandszahlen wahrscheinlich sind. Von der IUCN wird die Art daher als ungefährdet angesehen. Lokal kann es wie in Alagoas (Brasilien) durch Abholzung von Wäldern und Entstehung von Sekundärlebensräumen zu einer Ausweitung der Verbreitung kommen, aber auch wie im südlichen Argentinien zu lokalen Rückgängen. Dort wurden von Schafzüchtern häufig Strychnin zur Bekämpfung von Beutegreifern eingesetzt, was aber in den letzten Jahren zugunsten anderer, selektiverer Bekämpfungsmethoden abgenommen hat. Anderswo, wie im Umfeld von Santiago de Chile können sich zunehmende Besiedelung und die damit einhergehende Zerstörung von Lebensräumen negativ auswirken.

[Text-Quelle: Wikipedia]


°illustrationen°:

 


°navigation auxilium°

… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


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