°fledertiere°

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°descriptio°:

Die Fledertiere (Chiroptera, auch Flattertiere) sind eine Ordnung der Säugetiere. Mit rund 1100 Arten sind die Fledertiere nach den Nagetieren die artenreichste Ordnung innerhalb der Säugetiere. Die Fähigkeit zum Schlagflug haben sie als stammesgeschichtlich jüngste Gruppe der Wirbeltiere erworben – nach den ausgestorbenen Flugsauriern und den Vögeln.

Die Ordnung der Fledertiere wird in zwei Unterordnungen aufgeteilt: Flughunde (Megachiroptera) und Fledermäuse (Microchiroptera). Das Schwestergruppenverhältnis dieser beiden Gruppen, also die Monophylie des Taxons der Fledertiere, gilt zwar mittlerweile als recht wahrscheinlich, ist jedoch umstritten.

Der wissenschaftliche Name Chiroptera leitet sich aus griechisch cheir χείρ ‚Hand‘ und pteron πτερόν ‚Flügel‘ ab, bedeutet also „Handflügler“.

Fledertiere sind nahezu weltweit verbreitet, sie fehlen lediglich in den Polarregionen sowie auf entlegenen Inseln. Auf manchen Inseln (beispielsweise Neuseeland) waren sie bis zur Ankunft des Menschen die einzigen Säugetiere.

Fledertiere sind die einzigen Säugetiere und neben den Vögeln die einzigen Wirbeltiere, die aktiv fliegen können.

Die meisten Fledertiere – mit Ausnahme einiger Flughunde – sind nachtaktive Tiere, die tagsüber in einem Versteck schlafen. Sie hängen dabei meist kopfüber an den Füßen, wodurch im Gefahrenfall eine schnelle Flucht durch einfaches Fallenlassen ermöglicht wird. Sie brauchen keine Kraft, um sich festzuklammern, da die Krallen durch das Gewicht der Fledermaus gekrümmt werden. Deshalb fallen selbst tote Fledertiere nicht herab. Die meisten Fledermäuse orientieren sich während des Fluges durch Echoortung: Mit dem Mund oder der Nase stoßen sie Laute ab, die im Ultraschallbereich liegen, also jenseits der menschlichen Hörgrenze. Manche Arten, insbesondere die Großblattnasen (Megadermatidae) und die Blattnasen (Phyllostomidae) haben auffällige Auswüchse an den Nasen, sogenannte Nasenblätter, die zur Verstärkung dieser Laute dienen. Die Ohren sind gut entwickelt und oftmals sehr groß, ein Tragus (Ohrdeckel) ist bei vielen Arten vorhanden und dient zum besseren Empfang der zurückgesandten Signale. Im Gegensatz dazu verwenden Flughunde mit Ausnahme der Rosettenflughunde keine Echoortung. Fledertiere sind nicht blind, sondern haben gut entwickelte Augen, auch wenn – wie bei vielen nachtaktiven Tieren – die Stäbchen in der Netzhaut überwiegen. Insbesondere Flughunde haben einen gut entwickelten Gesichtssinn. Auch der Geruchssinn ist bei den meisten Arten gut entwickelt.

Fledertiere verbringen den Tag in Höhlen, Felsspalten, Baumhöhlen oder in menschengemachten Behausungen wie Minen, Ruinen und Gebäuden; Flughunde schlafen eher auf Bäumen als Fledermäuse. Viele Arten leben in großen Kolonien, oft aus Tausenden von Tieren, andere sind Einzelgänger.

In kühleren Regionen halten sie oft Winterschlaf oder ziehen während des Winters in wärmere Regionen. Auch während des Tagesschlafs sinkt ihr Stoffwechsel in stärkerem Ausmaß als bei anderen Säugetieren.

Generell sind Fledertiere durch eine niedrige Fortpflanzungsrate gekennzeichnet. In den meisten Fällen kommt nur ein Jungtier im Jahr zur Welt. Bei den meisten Arten haben die Weibchen zwei Zitzen im Brustbereich, wegen dieses Merkmals wurden sie früher (unter anderem bei Carl von Linné) zu den Primaten gezählt. Als Ausgleich für die niedrige Fortpflanzungsrate sind Fledertiere verglichen mit anderen Säugetieren ähnlicher Größe sehr langlebig, manche Tiere werden über 20, manchmal über 30 Jahre alt.

Viele Fledertierarten sind heute bedroht. Die Gründe dafür liegen meist im Verlust des Lebensraumes, sowohl in den Tropen durch Waldrodungen als auch in Industrieländern durch den Einsatz von Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln und die Versiegelung von Schlafplätzen durch Altbausanierungen. 12 Arten sind laut IUCN ausgestorben, 75 weitere gelten als bedroht oder stark bedroht.

Es ist schwierig, die Stellung der Fledertiere im Stammbaum der Säugetiere festzulegen.

Vielfach gelten sie als enge Verwandte der Riesengleiter und Primaten, jüngere Untersuchungsergebnisse stellen sie jedoch in die Überordnung der Laurasiatheria in die nähere Verwandtschaft der Cetartiodactyla (Paarhufer und Wale), Unpaarhufer (Perissodactyla) und Raubtiere (Carnivora).

[Text-Quelle: Wikipedia]


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… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


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