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Die Gartenerdbeere (Fragaria × ananassa, Syn. Fragaria × magna), Ananas-Erdbeere oder auch Kulturerdbeere ist eine Nutzpflanze aus der Gattung der Erdbeeren (Fragaria). Die Elternarten dieser Arthybriden stammen vom amerikanischen Kontinent.
Die Gartenerdbeere entstand im 18. Jahrhundert in Europa aus der zufälligen Kreuzung von zwei amerikanischen Erdbeerarten.
Der kommerzielle Anbau in Deutschland begann um das Jahr 1840 in Staufenberg in der Nähe von Baden-Baden. Etwa 1.000 Sorten stehen den Anbaubetrieben zur Verfügung, nur wenige entsprechen jedoch den Anforderungen des Handels, der Wert auf große und ansehnliche Früchte legt, die transportfähig und nur wenig anfällig gegenüber Grauschimmelfäule sind
Die Haupternte der Erdbeeren findet in Mitteleuropa in den Monaten Mai, Juni und Juli statt. Früchte, die weite Transportwege zurückgelegt haben, sind fast ganzjährig im Handel erhältlich. Im Herbst und Winter kommen frische Erdbeeren aus Israel, Ägypten und Übersee nach Deutschland, ab Februar aus Spanien und Marokko, ab März aus Italien und Frankreich.
Im Anbau befinden sich über 100 Sorten, von denen etwa 30 im Erwerbsobstbau Bedeutung haben. Man unterscheidet einmal- und immertragende (z. B. Elan) Sorten. Die einmaltragenden Sorten, auch Juniträger oder Kurztagssorten genannt, tragen im mitteleuropäischen Klima etwa vier Wochen lang. Die Reifezeit ist je nach Klima und Sorte der Monat Juni. Die remontierenden, immertragenden Sorten bringen eine kleine Ernte Anfang Juni und den Großteil von Ende Juli bis zum Frost. Generell schmecken die remontierenden Sorten schlechter.
Die bei Hobbygärtnern beliebte sogenannte Monatserdbeere blüht und fruchtet von Mai bis Oktober und wird deshalb auch als „immertragende“ Erdbeere bezeichnet. Sie gehört jedoch nicht zur Art der Gartenerdbeere, sondern zur Walderdbeere (Fragaria vesca var. semperflorens).
Neue Erdbeersorten werden im deutschsprachigen Raum von verschiedenen Züchtern selektiert und selbst oder in Lizenz vermehrt. Dabei sind Geschmack, Krankheitsresistenz, Fruchtfestigkeit/Transportfähigkeit und Ertrag die wichtigsten Selektionskriterien.
Für ein gesundes Gedeihen benötigen Erdbeeren einen vollsonnigen und windgeschützten Standort. Da die Blüten sich nach dem Ende der Kälteperiode entwickeln, sind sie durch Spätfrost stark gefährdet.
Optimale Bedingungen für Erdbeeren bietet ein tiefgründiger und gut durchlässiger Boden. Er sollte humus– und nährstoffreich sein. Besonders förderlich ist ein leicht saurer Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5.
Das Wurzelwerk der Erdbeere ist sehr empfindlich und kann von verschiedenen bodenbürtigen Pilzen befallen werden. Auf nassen oder zu Staunässe neigenden Böden sollten keine Erdbeeren angebaut werden, weil die Wurzeln dann häufig von der roten Wurzelfäule (Phytophthora fragariae) befallen werden. Fast alle gängigen Sorten sind außerdem anfällig bis sehr anfällig für Verticillium-Welke, die bei Erdbeeren durch den Pilz Verticillium dahliae hervorgerufen wird. Flächen, auf denen schon einmal Kartoffeln gestanden haben, sind mit großer Wahrscheinlichkeit mit Verticillium-Mikrosklerotien besetzt und deshalb ungeeignet. Auf Parzellen, auf denen schon häufiger Erdbeeren gestanden haben, muss man mit einem Befall von Rhizomfäule (Phytophthora cactorum) oder schwarzer Wurzelfäule, verursacht durch verschiedene Bodenpilze, rechnen.[25][26]
Einige kleinwüchsigere Erdbeersorten eignen sich auch für sonnige Balkone.
Auf Grund ihrer Wechselwirkungen, die von der Allelopathie erforscht werden, vertragen sich nebeneinander wachsende Pflanzen je nach Kombination unterschiedlich gut. Borretsch, Buschbohne, Knoblauch, Kopfsalat, Radieschen, Schnittlauch, Spinat, Zwiebeln und Porree sind gut mit der Gartenerdbeere kombinierbar. Ein schlechter Nachbar ist Kohl.
Bei Erdbeeren liegt die Hauptgefahr in pilzlichen Schädlingen. Der wichtigste ist die Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea). Daneben treten auch Phytophthora cactorum und Phytophthora fragariae, Sphaerotheca macularis sowie Mycosphaerella fragariae auf. Zu den Schadinsekten gehören der Erdbeerblütenstecher (Anthonomus rubi), die Erdbeermilbe (Steneotarsonemus pallidus fragariae)[27], der Gefurchte Dickmaulrüssler (Otiorrhynchus sulcatus) sowie Thripse.
Erdbeeren sind pflückreif und genießbar, wenn mindestens zwei Drittel der Fruchtoberfläche rot gefärbt sind. Ihr voller Geschmack entwickelt sich jedoch nur, wenn sie ausgereift gepflückt werden. Zu einer Nachreife kommt es bei Erdbeeren nicht. Idealerweise werden sie unmittelbar nach dem Pflücken verzehrt. Erdbeeren sind nur eingeschränkt transportfähig, da sie sehr druckempfindlich und anfällig für Schimmelpilze sind. Im Kühlschrank können sie bei zwei bis sechs Grad Celsius etwa ein bis zwei Tage gelagert werden. Bei Temperaturen zwischen null und zwei Grad sind sie bis zu fünf Tage haltbar.
Zu ihrer Verarbeitung werden sie gewaschen, bevor Stiele und Kelchblätter entfernt werden, da der Kontakt mit Wasser dazu führt, dass sie Aroma verlieren. Werden sie mit Zucker bestreut, darf das erst kurz vor dem Servieren geschehen, da sie dadurch sehr viel Saft verlieren und weich werden.
Eine große Rolle spielen Erdbeeren bei der Herstellung von Konfitüren. Daneben finden sie vielfältig Verwendung für die Zubereitung von Süßspeisen und Backwerk. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist die Verwendung für Erdbeerwein, Erdbeerlikör oder Erdbeerbowle.
Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Orangen und Zitronen. Darüber hinaus sind sie reich an Folsäure, Kalzium, Magnesium und Eisen. Weil Erdbeeren sehr kalorienarm sind, gelten sie als „Schlankmacher“.
In sehr vielen Lebensmittelprodukten mit Erdbeergeschmack, wie beispielsweise Erdbeerjoghurt oder Erdbeerfrüchtetee, wird aus Kosten- und Geschmacksintensivierungsgründen der Geschmack durch beigemischte Aromen verstärkt […].
Die Anbauflächen von Erdbeeren müssten erheblich ausgeweitet werden, wenn ausschließlich echte Erdbeeren anstatt Aromazubereitungen für die Lebensmittelproduktion verwendet werden sollen.
[Text-Quelle: Wikipedia]
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… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …