°gewöhnliche gelbflechte°

°gewöhnliche gelbflechte°

°descriptio°:

Xanthoria parietina, auch als Gewöhnliche Gelbflechte bezeichnet, ist eine blattförmige, gelbe, breitlappige Blattflechte. Sie besitzt Apothecien und ist nicht sorediös.

Die Photobionten (Algenpartner) der Gewöhnlichen Gelbflechte sind Grünalgen aus der Gattung Trebouxia , u. a. Trebouxia arboricola und Trebouxia irregularis . Diese beiden Grünalgen kommen auch frei in der Natur vor. Eine Studie zeigte, dass die Algen etwa 7 % des Thallus-Volumens einnehmen.

Da die Gewöhnliche Gelbflechte keine vegetativen Ausbreitungsorgane (Soredien und Isidien) entwickelt hat, muss die Symbiose zwischen Pilz und Algen in jedem Reproduktionszyklus neu geschaffen werden. Dafür scheinen die zwei Hornmilbenarten Trhypochtonius tectorum und Trichoribates trimaculatus verantwortlich zu sein, die auf der Gewöhnlichen Gelbflechte leben. In ihrem Kot finden sich sowohl Ascosporen als auch Algenzellen. Man nimmt an, dass die Ausbreitung der Gewöhnlichen Gelbflechte durch diesen Kot erfolgt.

Die Blattflechte ist charakteristisch für stark gedüngte Orte. Meist ist sie an der Borke von Laubbäumen anzutreffen, wächst bei hoher Verfügbarkeit an Nährstoffen aber auch auf Mauern, Betonplatten, Steinen oder gar auf verrostetem Blech.

Die Gewöhnliche Gelbflechte ist weit verbreitet. Sie findet sich in ganz Europa mit Ausnahme der Arktis, in Nordamerika, Asien, Afrika und Australien.

Die Gewöhnliche Gelbflechte ist häufig in Gebieten mit intensiver Tierhaltung anzutreffen, da sie von der hohen Belastung der Luft an Stickstoffverbindungen profitiert. Sie gehört zu den wenigen Flechten, die sich in den letzten Jahren sehr rasch ausbreiten. Sie ist sehr tolerant gegenüber Luftverschmutzung, sowohl in Bezug auf Bisulfite wie auch auf Schwermetalle. Daher wurde die Gewöhnliche Gelbflechte verschiedentlich zum Biomonitoring eingesetzt.

Ein wässriger Extrakt der Gewöhnlichen Gelbflechte hat gute antivirale Eigenschaften. Er verhindert die Vermehrung des humanen Parainfluenzavirus vom Typ 2. Die Gewöhnliche Gelbflechte war als Lichen parietinus früher offizinell und wurde anstelle der Chinarinde gegen Malaria eingesetzt.

Diese Art wurde zur Flechte des Jahres 2004 gewählt.

[Text-Quelle: wikipedia.de und 123pilze.de]


°illustrationen°:

 


°navigation auxilium°

… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


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