°kurzflügler°

°kurzflügler°

°descriptio°:

Die Kurzflügler (Staphylinidae) sind eine Familie der Käfer und mit derzeit über 47.000 beschriebenen Arten in rund 3.200 Gattungen eine der größten Familien überhaupt, mit Sicherheit ist aber eine große Zahl Arten bisher noch nicht beschrieben. Gruppiert werden sie in bis zu 31 Unterfamilien. In Mitteleuropa gibt es etwa 2.000 Arten, davon in Deutschland rund 1.554 Arten.

Die meisten Kurzflügler besitzen wegen des flexiblen gestreckten Körpers mit verkürzten Flügeldecken (Elytren) und einem dadurch mehr oder weniger ungeschützten Hinterleib eine für Käfer ausgesprochen untypische Erscheinung. Es sind im allgemeinen kleine Käfer (2–8 mm), mit einigen Arten, die kleiner (etwa 0,5 mm) oder größer (bis zu 40–50 mm) sind.

Der Körperbau ist langgestreckt mit meist parallelen Seitenrändern, selten kurz und breit. Die Färbung ist meist unauffällig schwarz oder braun, gelegentlich auch metallisch blau bis blauviolett (Paederus, Philonthus), oft bunt gezeichnet (Oxyporus, Tachyporus); einige Arten sind stark behaart. Die starren Vorderflügel (Elytren) sind sehr kurz und lassen den größten Teil (etwa zwei Drittel) des Hinterleibes unbedeckt. Dies verleiht den meist im Verborgenen lebenden Kurzflüglern, trotz Panzerung, eine für Käfer ungewöhnliche Beweglichkeit und sie können so kleinste Hohlräume und andere kryptische Mikrohabitate bevölkern, die für viele andere Tiere unzugänglich sind. Die meisten Arten sind gute Flieger; einige schwärmen in warmen Abendstunden. Trotz der kurzen Deckflügel ist das häutige Hinterflügelpaar meist groß und gut entwickelt und muss deshalb in Ruhestellung auf komplizierte Weise gefaltet werden, um unter die Deckflügel zu passen. Das Entfalten der Flügel geht sehr rasch, obgleich dazu die Beine eingesetzt und kammartige Gebilde am letzten Hinterleibsring über die Flügelunterseite gezogen werden müssen.

Viele kleinere Arten sind tagaktiv, die größeren sind gewöhnlich nur in der Nacht auf Nahrungssuche. Staphyliniden treten in praktisch allen nicht zu trockenen terrestrischen Lebensräumen auf, und in vielen Ökosystemen sind sie Hauptbestandteil der Makrofauna der Streu- und Humusschicht. Sie sind besonders mannigfaltig und zahlreich in feuchten Lebensräumen, am Rande verschiedener Gewässer (Spülsaum), einschließlich kalter oder salziger (Gezeitenzone der Meeresstrände) (halophil/halobiont). Tiefere Bodenschichten bewohnende Arten haben zurückgebildete Augen und sind flugunfähig. Kurzflügler sind im Gegensatz zu einigen anderen Käfern eine strikt terrestrische Gruppe, die keine wirklich aquatische Art besitzt.

Staphylinidae sind weltweit verteilt. Obwohl die Vielfalt dieser Familie ihren Gipfel in tropischen oder mäßig feuchten Gebieten aller Kontinente hat, sind die Käfer auch in weniger günstigen Bereichen ziemlich verbreitet. Schließlich sind sie eine der wenigen wirbellosen Gruppen, die in der Lage sind, äußerste Lebensräume wie Wüsten, große Höhen im Gebirge oder hohe Breiten (polnah) der Erde zu besiedeln.

Die (bei Wikipedia näher beschriebenen besonderen) Eigenschaften in Kombination mit einem großen Fortpflanzungspotenzial und anderen hochentwickelten Merkmalen machen die Kurzflügler zu einer evolutionär sehr erfolgreichen Tiergruppe.

[Text-Quelle: Wikipedia]


°illustrationen°:

 


°navigation auxilium°

… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


print