°löffelhund°

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Der Löffelhund (Otocyon megalotis), auch Löffelfuchs oder Großohrfuchs genannt, ist ein Wildhund der afrikanischen Savanne, der durch seine hauptsächlich aus Termiten bestehende Nahrung von anderen Hunden abweicht. Wegen seiner in Anpassung an die Insektennahrung vereinfachten Zähne galt er einst als evolutionär sehr ursprünglich, wurde später aber eher als ein spezialisierter Fuchs angesehen. Benannt ist er nach seinen auffälligen, großen Ohren, die dem Aufspüren leisester Geräusche von Termiten in deren Bauten dienen.

Abgesehen von den großen Ohren sind Löffelhunde in der Gestalt typisch fuchsartig. Die Ohren als das auffallendste Merkmal der Art sind etwa 13 cm lang. Im Verhältnis zur Körpergröße hat unter den Hunden nur der Fennek größere Ohren. Die Ohren dienen nicht nur zum Hören, sondern auch zur Abgabe überschüssiger Wärme. Die Beine sind schlank und lang, der Schwanz buschig.

Die Kopfrumpflänge beträgt 46 bis 66 cm, hinzu kommen 23 bis 34 cm Schwanz. Die Schulterhöhe beträgt 30 bis 40 cm. Die Tiere wiegen 3,0 bis 5,3 kg; Weibchen sind in der Regel geringfügig größer und schwerer als Männchen.

Ein besonderes Merkmal ist die Bezahnung. Das Gebiss umfasst 46 bis 50 Zähne – kein anderes heterodontes (ein Gebiss mit verschiedenartig ausgebildeten Zahngruppen besitzendes) Höheres Säugetier hat so viele Zähne. In Anpassung an eine insektivore Lebensweise sind die Zähne, verglichen mit den Zähnen anderer Hunde, stark verkleinert. Im Gegensatz zur besonderen Bezahnung der adulten Tiere ist das Milchgebiss der Jungen noch typisch hundeartig.

Löffelhunde sind verhältnismäßig still. Die häufigsten Laute sind hohe, dünne Heultöne. Zwischen Jung- und Alttieren gibt es einen pfeifenden Kontaktruf, der eher an einen Vogel als an einen Wildhund erinnert.

Die […] Verbreitungsgebiete decken sich weitgehend mit der Verbreitung der Hauptnahrung, der Erntetermiten (Hodotermes mossambicus, Microhodotermes viator). Auch bei einem anderen termitenfressenden Säugetier, dem Erdwolf, findet man ein ähnliches, zweigeteiltes Verbreitungsgebiet.

Der Lebensraum der Art ist die Savanne. Bevorzugt werden Habitate, in denen das Gras nicht mehr als 25 cm hoch wächst. Solche Lebensräume entstehen durch Brände oder durch viele grasende Huftiere. Wird das Gras zu hoch, wandern Löffelhunde in andere Gegenden ab.

Löffelhunde sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Hier gibt es vor allem jahreszeitliche Unterschiede. In Südafrika sind Löffelhunde während des Winters am Tage, im Sommer aber bei Nacht auf Nahrungssuche. In Ostafrika sind Löffelhunde zu 85 % nachts aktiv. Der Zyklus scheint sich eng nach der Aktivität der Termiten zu richten.

An die Termiten gelangen Löffelhunde mit schnellen Grabbewegungen der Vorderpfoten, wobei die starken Krallen hilfreich sind. Eifriges Graben wird immer von Pausen unterbrochen, in denen der Löffelhund seine Ohren aufstellt, um Bewegungen der Termiten im Hügel zu orten.

Zu den Fressfeinden des Löffelhundes zählen der Löwe, der Leopard, der Gepard, der Afrikanische Wildhund und die Tüpfelhyäne. In einem Fall wurde beobachtet, dass sich ein Rudel Afrikanischer Wildhunde regelrecht auf die Löffelhundjagd spezialisiert hat.[10] Auch Kampfadler und Pythons können Löffelhunde erbeuten. Schabrackenschakale sind die bedeutendsten Feinde von Löffelhundwelpen.

Krankheiten, denen Löffelhunde zum Opfer fallen können, sind die Tollwut, die Hundestaupe und die Parvovirose. Vor allem Tollwutepidemien haben gravierende Auswirkungen und stellen in der Serengeti die häufigste Todesursache von Löffelhunden dar.

In großen Teilen ihres Verbreitungsgebiets werden Löffelhunde als Vertilger von Termiten gerne gesehen und gelten als nützlich. Allerdings werden sie manchmal auch irrtümlich für das Töten von Schafen verantwortlich gemacht; zu solchen Missverständnissen kommt es, wenn Löffelhunde die Maden aus Schafskadavern fressen. In Botswana machen einige Einheimische Jagd auf Löffelhunde wegen ihres Fells.

Löffelhunde sind nicht bedroht und stellenweise sogar häufig. Immer wieder auftretende Populationsschwankungen hängen mit Klimaveränderungen, der Verfügbarkeit von Termiten und mit Tollwutepidemien zusammen. Selten sind Löffelhunde lediglich in landwirtschaftlich genutzten Gegenden Südafrikas geworden. In der Serengeti beträgt die Populationsdichte großflächig 0,3 bis 1 Löffelhunde je km².

In Südafrika werden Löffelhunde manchmal als Haustiere gehalten.

Die Haltung in Zoos gelingt, weil die Tiere nicht auf ihre bevorzugte Termitennahrung angewiesen sind und an eine ausschließliche Ernährung durch Früchte gewöhnt werden können.

[Text-Quelle: Wikipedia]


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… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


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