2025-02-22 – Horizont-Observatorium auf Halde Hoheward
Was lange währt, gerät zumeist in Vergessenheit …
Was lange währt, gerät zumeist in Vergessenheit …
100 Höhenmeter auf einer Steigungsstrecke von etwas mehr als 1300 Metern mit einem Kampfgewicht von 135 Kilogramm ohne vorheriges Training in einem ohnehin schon bedenklichen biologischen Alter mal eben so zu bewältigen war wohl fast schon zu optimistisch gedacht.
Den Notarzt mit dem Sauerstoffzelt brauchte ich schlussendlich aber dann doch nicht bemühen.
Denn das Erlebnis der Nacht hat die Strapazen des Aufstiegs als gar nicht geschehen wirken lassen.
Ausserdem ging’s danach ja dann auch nur noch bergab…
Ursprünglich wollte ich mit dem Fahrrad mal eben zum Resser Wald, um die Lage und den Stand der Dinge am Sandstrandbad zu peilen. Der Weg sollte mich in Richtung Halde Hohewardt am Pütt RE Schacht II vorbeiführen. Über die Drachenbrücke strampelnd gings dann links ab den Berg runter. Eine Erleichterung mit abrupten Halt. Ich stand vor dem weithin sichtbaren ominösen Abraum-Verladebunker des Pütts, von dem aus seinerzeit die Lkw’s die Halde beschickten.Zum Gipfel des Betonturms führt eine eiserne Treppe. Die natürlich gesperrt war. Was aber andere anscheinend nicht abhalten konnte, den Bunker trotzdem zu besteigen. Und was andere können, …
Ich hab sie nun auch schon wieder viel zu lange vor mir hergeschoben, die Sache mit meinem Plan, das Horizont-Observatorium mit der Kamera komplett zu umkreisen. Ich wollte das Ding vorbereitet wissen. Mir war klar, dass ich nicht auf blauen Dunst über die 529 ausgelatschten Stufen auf die Halde kraxeln konnte um dann oben unter’m Sauerstoffzelt mal eben das Rohrmonster zu umrunden…
In den frühen Morgenstunden des 31.07.2019 (von etwa kurz vor 5 Uhr bis knapp vor 8 Uhr) waren dann die Stunden der Wahrheit. Was ich bis dahin aber noch nicht wissen konnte, weil ich noch gar nicht wusste, wie sich das wohl verhalten wird, was ich da vorhatte.
Eigentlich ging es erstmal nur um den Sonnenaufgang. Als Timelapse wid sowas immer gerne mal genommen. Vor allem mit Wolken. Beides war vorhanden und prädestiniert für meine weiterführenden Hyperlapse-Experimente (die dem Schatzi so wohlgefällig erscheinen). Und der Standpunkt war mir auch direkt klar: die Hohewardthalde soll es diesmal sein. Die höchste künstliche in Europa von Menschen geschaffene unnatürliche Erhebung aus Dreck und Geröll aus dem Bergraubbau der vergangenen Jahrzehnte.
Die Halde an sich wird dadurch auch nicht reizvoller.