°descriptio°:
Ich wollte gerade noch unter’n lauwarmen Strahl, da bimmelte um 13:30 Uhr Ammers Sohn und übergab uns die am letzten Sonntag bestellten Begehrlichkeiten. Eine Woche Lieferzeit für Lagerware ? Ich stell‘ besser keine Fragen mehr …
Wir waren nach den ersten Testläufen fast vorbereitet. Wobei sich herausgestellt hat, dass die Makro-Vorsatzlinse nicht haltbar auf die Nikon zu fixieren war. Sehr ärgerlich. Und das lag tatsächlich einerseits daran, dass Nikon das Filtergewinde nicht durchgängig sondern in 3 Segmenten angelegt hat. Und die beiden für meine Geschmack etwas dürftig ausgestalteten Klemmpimmel der Aufstecklinse deshalb darin nicht Halt finden konnten. Das Ding musste also heute erst mal zuhause bleiben. Ärgerlich. Morgen werde ich den Adapterring für die Ringleuchte mal mit dem Dremel nachbefummeln, damit die Linse Halt findet. Ansonsten bleibt dann nur noch die Nachbestellung eines Adapterrings. Manche Dinge sind eben technisch ok aber in ihrer Gesamtheit und im Zusammenspiel mit anderen Komponenten noch nicht ganz fertig gedacht. Was sich Nikon bei dem segmentierten Filtergewinde gedacht hat, bleibt dem unbedarften Nutzer wohl für immer verborgen. Ich werde da auch nicht anrufen und nachfragen. Die wissen bestimmt selbst nicht, warum das so ist.
Wir hatten bis zu diesem denkwürdigen Augenblick und der damit einhergehenden Problembewältigung noch kein konkretes Ziel ausgeguckt. Dann kam die Idee, ins Oelbachtal zu fahren. Ich wusste tatsächlich nicht mehr, wie wir dahin kommen. Im Sygic-Navi werden nur Straßen aber keine Objektziele angeflogen. OSMAnd kann das zwar, sucht sich aber‘n Wolf danach. Google Maps ist da schon hilfreicher. Zumindest bei der Zielbestimmung. Wenn man die erst mal hat, kann man dann auch die anderen Anwendungen überreden, zu navigieren.
Wir verließen das Haus und trafen auf der Straße auf Peter Körner, dem Bassisten von Seven Heaven. Der wohnt hier in der Ecke auf der Kirchhofstraße. Ich hatte den Kontakt zu ihm seit meinem „Ausscheiden“ aus der Kapelle verloren und auch schon ziemlich lange nicht mehr gesehen. Er ist jetzt auch schon 60 und Knappschafts-Vollrentner. Und immer noch redselig wie früher. Und auch dicker. Das wird aber nicht am Bewegungsmangel liegen. Sowas bringt das Alter mit sich. Er hatte uns fast eine Stunde mit seiner Lebensgeschichte versorgt bis er dann merkte, dass er nach Hause müsse und dann ging’s schnell.
Nach Bochum. Dort an der Autobahnabfahrt zum Ruhrpark-Einkaufszentrum rechts abgebogen in Richtung Harpener Teiche und nach mehr als 6 Kilometern festgestellt, dass das die völlig verkehrte Richtung war. Gedreht und wieder zurück in Richtung Autobahn und da drüber weg. Am Ende der Straße rechts und nach einem Kilometer waren wir dann am Ziel. So einfach kann einfach sein.
Uns begrüßte direkt ein großer und nicht zu übersehender Bockkäfer mit seinem Bruder.
Ich hatte damit zu tun, bei Lichtverhältnissen, die eigentlich schon keine mehr waren, mit dem neuen Telekonverter, dem Tamron 70-300 Makro und dem Neewer Aufsteckblitz Unsichtbares sichtbar zu machen.
Der Konverter treibt das Tamron 70-300 Makro mit eingeschaltetem Autofokus tadellos und treffsicher an. Vorausgesetzt, es ist reichlich Umgebungslicht vorhanden. Ohne Licht muss zwingend manuell fokussiert werden. Und wenn das dann aufrecht stehend passieren soll, ist schon hängen im Schacht; denn meinen unkoordiniert vor und zurückschwankenden Ganzkörper werde ich niemals im Millimeterbereich für eine schnelle und treffsichere Aufnahme koordinieren und kontrollieren können. Auch dann nicht, wenn ich satt, zufrieden und innerlich ausgeglichen bin. Bleibt also nur die Hoffnung, dass ein Glückstreffer dann zu einem ansehnlichen Abbild der Trophäe führt.
Während wir aufmerksam das eine und andere Fundstück geduldig zu belichten versuchten, sprach uns nach vorheriger Aufmunterung seiner Mutter ein etwa 10-jähriger Junge an und wollte wissen, was wir denn da machen würden. Weil der Junge einen deutlich aufgeweckten Eindruck machte und auch die Eltern sehr freundlich und auffällig vernunftbegabt wirkten, gaben wir dann eine Autogrammstunde. Der zweite Junge schien nicht ganz so gut belichtet gewesen zu sein. Was aber egal war, weil die beiden dann den von uns angeregten Spaß für sich entdeckt hatten, auf Entdeckungstour zu gehen. Der aufgeweckte Bub fand dann auch schnell an einer versteckten und dunklen Stelle eine Königslibelle, die wir für ihn dann mal ganz groß gemacht haben. Die Augen der Kinder sind dabei sichtlich mitgewachsen. Die Begeisterung über das, was von uns geboten wurde, übertrug sich dann auch gleich auf Wünsche und Vorhaben, die an die Eltern herangetragen wurden. Wie z. B. dass ja jetzt auch eine Kamera her muss und heute Nacht das Zelt im Garten aufzuschlagen sei und andere, für die Eltern nur deutlich schwierig weil entweder relativ teurer und/oder unbequem umzusetzenden, Vorhaben.
Mit den Eltern hatten wir trotz der zwischendurch auf uns einwirkenden Begeisterungsstürme der beiden Jungs wirklich sehr nett geplauscht. Insgesamt war die Begegnung äusserst angenehm verlaufen und wir hatten endlich mal das nachhaltige Gefühl bekommen, nicht nur von Blitzbirnen und Schwachmaten umgeben zu sein.
Zwei ältere Damen traten unmittelbar nach der ersten Begegnung auf den Plan und interessierten sich ebenfalls für unsere Aktivitäten, die ja eigentlich aufgrund der von uns zumeist eingehaltenen Bewegungsstarre keinerlei weitere Aktivität erkennen lässt. Was die beiden Damen wiederum zum Anlass nahmen, eben genau diese Ruhe, die wir damit ausstrahlen, als Besonnenheit und Achtsamkeit zu würdigen, die wohl nicht mehr so häufig anzutreffen wäre. Auch mit diesen Menschen konnten wir ein freundliches und intelligentes Gespräch führen.
Wenn die wüssten, was manchmal bei uns zu Hause abgeht …
Als wir das freie Ufer des Teiches erreichten, wurde es zwischenzeitlich durch die dichte Wolkendecke recht dämmerig. Fotografieren war nur noch mit Hilfsbeleuchtung möglich. Ich hatte den Telekonverter dann auch mal unter das Pentax 16-85 geschraubt. Und dabei festgestellt, dass das Objektiv doch noch so lichtstark ist, dass ich tatsächlich mit der äussersten Blendenstufe 57 noch Aufnahmen hinbekommen konnte. Natürlich mit der entsprechenden Beugungsunschärfe. Aber immerhin – es hat funktioniert.
Ich bin mal gespannt darauf, wie sich die Makroaufnahmen dann mit einer der beiden Lupenlinsen auf dem 16-85 verwirklichen lassen.
°ego sententiam°
Es gibt doch noch (Mit)Menschen, die einem durch ihre Art und Anwesenheit eine Freude bereiten.
°illustrationen°:































°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …