2017-12-28 – Tour durch Wanne und Herne

2017-12-28 – Tour durch Wanne und Herne

°descriptio°:

Frohe Weihnachten wünsche ich nachträglich an dieser Stelle gehabt zu haben …

Es ist immer noch nicht richtig kalt. Sieben Grad Celsius sind eigentlich schon fast wieder warm für diese Jahreszeit. Und weil die Wolkendecke aufgebrochen ist und zwischendurch die Sonne zur Ansicht freigestellt wurde, taten wir es den Wolken gleich und brachen auf.

Erst zum Rathaus Wanne. Wir wollten da eigentlich rein. In der Annahme, dass die Bude offen hat und nur notbesetzt und deswegen auch kaum Publikumsfluktuation zu erwarten ist, hat das Schatzi mal’n Auge auf die Eingangstür geworfen um hinter der Kulisse die freundliche Anfrage zu stellen, ob denn eine Privatbesichtigung zwecks Knipserei zur Deckung der eigenen Wissbegierde im Rahmen der Heimatverbundenheit oder so gestattet sei.

Aber die hatten die Hütte zwischen den Feiertagen geschlossen gehalten. Weil es ein ausgesprochenes Arbeitnehmer-Weihnachten ist. Für lächerliche zweieinhalb Arbeitstage braucht ja schließlich auch kein VerwaltungsMensch seinen Arsch aus dem Bett zu heben um ihn dann unnötig auf’m Bürosessel platt zu sitzen. Nächstes Jahr is‘ ja schließlich auch noch ’ne Woche…

Schon tüchtig vom Wind durchgepustet und deshalb reichlich durchgefroren tuckerten wir dann in Richtung Herne.

Auf der Cranger Straße 31 steht auch ein heruntergekommener Kabachel. Zusammen mit anderen Bruchbuden. Die haben alle durchaus schon mal bessere Zeiten gesehen. Die Hinterhöfe dort auch. Dort ein Grund mehr, mal rechts ranzufahren und ’n Blick auf den Ist-Zustand zu werfen. Allerdings ist das Privatgelände. Nicht eingefriedet sondern durchaus frei zugänglich. Aber man will ja nicht übertrieben übertreiben, wenn man sich auf anderer Leuts Grundstück bewegt. Der Besuch hat – nur mit Grundbesteck – deshalb auch nicht lange gedauert. Ausserdem hatte ich mein Gerät nicht richtig justiert, sodass die ersten Aufnahmen wohl kaum den HDR-Erfordernissen genügen können.

Auf meine Frage, wohin uns die Reise nun führen soll, schlug das Schatzi das Haus vor, in dem ehemals die Kult-Gaststätte „Zur Sonne“ residierte. Der Bunker ist undicht, die Kneipe und Hausbewohner deshalb raus und es folgten „Zigeuner“, die es in kürzester Zeit geschafft haben, dem alten Gebäude endgültig den Garaus zu machen. Wir wollten heute auf rasch noch eben schnell mal ein paar nette Erinnerungsfotos davon machen, bevor der Kabachel der Abrissbirne zum Opfer fällt.

Auf dem Weg dorthin kreiste mein Blick in die Hinterhöfe. Und ich würde fündig. Eine ehemalige Herdfabrik und Eisengiesserei lud erneut zur Prüfung von Mensch und Material ein. Auch hier zwischen den Gebäuden war es reichlich zugig, was nichts mit dem naheliegenden Eisenbahntrassen zu tun hatte. Diesen Ort werden wir ganz bestimmt und sehr bald nochmal besuchen. Die Möglichkeiten zur ungestörten Motivfindung sind hier offenbar durchaus sehr vielfältig. Diese Vermutung finde ich auf Google Earth bestätigt.

Verlassener Ort – Herdfabrik und Eisengiesserei – Grenzweg 27 in Herne

°loco°


°ego sententiam°

Es gibt kein Scheißwetter – es gibt nur Scheißkleidung.

Oder Scheißwind.

Genau DER nagt an allem, was ungeschützt den bewegten Luftmassen ausgesetzt wird.

Stirnfalten, Ohren und Akkus bekommen nämlich bekanntlich keine dicken Socken oder lange Unterhosen angezogen, damitse nicht frieren – und trotzdem geben die bei der widderlichen Kälte, die eigentlich keine ist, den Geist vorzeitig auf.

Allerdings mussten wir ohnehin kurz vor Ende der Dämmerphase einpacken, weil das Schatzi nur ungern Blitze auslöst 😈


°illustrationen°:

 


°navigation auxilium°

… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …


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