°descriptio°
Gestern abend hätte man noch gut den Kamin anfeuern können. Zudem hat es vorgestern Nacht geschüttet wie aus Eimern. Und das ist nicht übertrieben empfunden. Die Balkonwanne im 3. OG hat das aufgesammelte Regenwasser wie durch ein C-Rohr in das Hofbiotop entlassen. Sonstg werden ja immer die gelben Tonnen von oben getroffen und wirken wie ’ne Negertrommel. Diesmal schoß das Wasser bis auf Häbbätts Golfrasen.Nur gut, dass ich das Stummelrohr verlängert hatte, als die Dachgeschoßbude zwischenzeitlich zur Vermietung frei war.
Und der darunterliegende Balkon ist nur bis zur Hälfte vom DG-Balkon übderdeckt. Da bot sich dann das gleiche Schauspiel. Mit dem Untershied, dass das Abflussrohr nach vorne rausgeführt wurde und ebenfalls einen Strahl erzeugte, mit dem man ’nen Waldbrand hätte löschen können.
Und weil der Besoffski direkt über mir seine „Installationen“ direkt an der Balkonbrüstung mit Panzerband und Kabelbindern angetackert hat, platschte der Regen dagegen und lief als braune Kacksosse durch die Fuge direkt in meinen darunterliegenden Wohnbereich.
Und Häbbätt hatte mich seinerzeit angezählt, dass ich doch um Erlaubnis zu bitten habe, wenn ich auf dem Freusitz was verbessern und verschönern möchte. Aber das Arschloch von oben kann machen was es will und braucht NICHT fragen …
Ärgerlicher geht’s wohl kaum noch.
Bis ich heute dann entdeckt habe, dass die Marmorierte Baumwanze es sich hier gemütlich gemacht hat.
Erst hatte ich – als es langsam wärmer wurde – nur kleine Käfer gesehen, die ich mangels Sehkraft nicht identifizieren konnte und denen dann auch keine besondere Bedeutung zugemessen habe, als die Löwenmäulchenpopulation plötzlich gestorben ist. Der vermeintliche Verursacher wurde dann auch von mir gefunden: eine Mini-Wanze namens Hans.
Unbeständiger Schmalhans, um genau zu sein.
Der geht an alles. Auch ans Löwenmäulchen. An andere Wanzen und Läuse angeblich auch. Aber die Marmorierte Baumwanze kommt nicht von hier und der Hans kann nix mit der anfangen und lässt die in Ruhe. Und so haben BEIDE in trauter Zweisamkeit unbehelligt das Löwenmäulchen gefressen. Irgendwann Ende März (so glaube ich mich erinnern zu wollen) habe ich mit Netzschwefel sämtliche Kübelbewohner eingedieselt, umn sie eben vor genau diesem Raubfrass und vor allem vor Malvenrost zu schützen, der drohte, die Buschmalve zu verkahlen. Gegen den Malvenrost konnte der Netzschwefel ein klein bischen was ausrichten (den Rest hat die Buschmalve selbst aus eigener Kraft erledigt), aber gegen die verfressenen Wanzen konnte der Schwefel auch nichts ausrichten.
°loco°
Auf’m residenzialischen Balkon, auf dem exemplarisch der Weltuntergang stattfindet
°ego sententiam°
Es wird zunehmend wärmer. Auch wenn wir HIER – in der geografischen Mitte von Deutschland (die Ossis im Osten haben ’ne andere Mitte) – nicht unmittelbar von den katastrophalen Katatstrophen erwischt werden. Aber die Auswirkungen bekommen wir hier schon mit.
Z. B. so Wanzenwanderungen.
Von Wanzen, die um die Welt reisen, um dann irgenmdwo im warmen Süden ein neues Zuhause finden und dann nach Norden aufbrechen, weils das auch immer wärmer wird.
Die fast toten Löwenmäulchen kann ich verschmerzen. Die werden sich vielleicht wieder erholen. Aber wenn die ausländischen Schädlinge sich hier weiter vermehren, dann müssen wir wohl auf mehr verzichten als nur auf die Nachtruhe und ein ausgewogenes Straßenbild. Dann gibt’s bald keine Äpfel und andere Früchte von Rosengewächsen mehr.
Die eingewanderten Wanzen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Klimaerwärmung und sind zum ernsthaften Thema geworden …
°supplementum°
Sollte sich was Neues ergeben, steht das woanders.
°illustrationen°:
°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …