Kartoffelsalat nach residenzialischer Art

Kartoffelsalat nach residenzialischer Art

Man suche zunächst aufmerksam in den Schränken und anderen Lagerplätzen nach den folgenden Zutaten (die Mengenangaben sind variabel anzusehen und nicht verbindlich. Ich persönlich steh auf viele Eier und nochmehr Zwiebeln…):

  • 1 kg Kartoffeln, gewürfelt (festkochende sind unbedingt zu bevorzugen, alles andere macht schlussendlich nur ’n Pürree draus)
  • 4-6 Eier, gewürfelt (die dicken aus’m REWE haben’s in sich)
  • 3-4 rote Zwiebeln kleingehackt (die dicken aus’m REWE machen weniger Arbeit beim Enthäuten)
  • halbes kleines Glas Honig-Cornichons aus’m ALDI, kleingehackt
  • 1 Becher Aldi-Knoblauchdressing
  • halbes bis dreiviertel Glas MiracleWhipp (LIDL hat nur THOMY Salatmayo, die ist keinesfalls als genießbar anzusehen und dringend zu vermeiden)
  • Gemüsebrühe (für Anfänger reicht Fertigpulver aus der Dose, der Experte baut’se selber)
  • Pfeffer (weiss oder schwarz oder beides)
  • Salz (wenn jodiert, macht’s ’n gesundes Gewissen)
  • Chilipulver (nicht übertreiben !!)
  • Liebstöckelpulver (ist nach meiner derzeitigen Erkenntnis ’n Auslaufmodell und scheint es nirgendwo mehr zu geben. Statt dessen sind Oregano und andere Ekligkeiten wohl ’n Verkaufsschlager. Zumindest wird das wiederliche Zeug überall da feilgeboten, wo man auch andere exotische Nahrungsmittel findet)
  • Zucker (weniger ist auch hier mehr)
  • Fondor (kann man nix mit falsch machen)
  • Maggi (gehört seit Menschengedenken in jede gute Küche und somit natürlich u. a. auch in guten Kartoffelsalat)
  • mittelscharfer Senf (passt wie Fondor immer da, wo er hinpasst)

Hartgekochte Pellkartoffeln mit Schale und hartgekochte Eier mit Schale über Nacht abkühlen lassen.

Kartoffeln, Eier, Gurken, Zwiebeln enthäuten, zerkleinern und vorsichtig trocken miteinander verrühren.

1 gestr. TL Gernüsebrühepulverextrakt in 100 ml Wasser einrühren, aufkochen und etwas abkühlen lassen. Mit der Pulvermenge vorsichtig sein, bloss nicht übertreiben, die Fertigmischungen sind extrem salzig. Ausserdem kommt ja noch was bei …

Saft der Cornichons, Salz, Pfeffer, Chilipulver, Liebstöckelpulver, Zucker, Fondor, Maggi, mittelscharfer Senf, den ganzen Becher Knofi-Dipp und etwas Mayo in die Brühe einrühren, die erzeugte Quasi-Marinade erkalten lassen, dann dem Hartsubstanzgemisch zugeben und vorsichtig und langsam unterrühren und dabei nach Belieben abschmecken.

Sauer ist in diesem Fall NICHT lustig.

Und IMMER alles vorsichtig und langsam umrühren!

Mayo erst ganz zum Schluss unterrühren. Wir woll’n ja kein Pürree draus machen.

Für Eilige und Ausgehungerte: mindestens ’ne Stunde ziehen lassen (man kann natürlich auch schon vorher naschen, is‘ auch lecker dann, aber Spass geht anders …).

Für Geniesser deshalb viel besser: über Nacht entfaltet sich das volle Aroma.

Und wenn man dann jemanden findet, der einem eine angemessene Menge eines erstklassigen Rindergulaschs (halb und halb oder nur vom Schwein geht auch, denn in diesem Fall ist die Gulaschsoße von allerhöchster Bedeutung) bauen kann, sind mindestens drei volle Tage gerettet.

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