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Die Ölkäfer (Meloidae), auch bekannt als Blasenkäfer und Pflasterkäfer sowie „Maiwürmer“, sind eine Familie der Käfer (Coleoptera) mit weltweit etwa 2500 Arten. In Europa kommen sie mit 210 Arten und Unterarten vor, davon leben 37 Arten auch in Mitteleuropa.
Die Käfer erreichen eine Körperlänge von 5 bis 45 Millimeter, die meisten erreichen aber um die 10 Millimeter. Die Körperform der Tiere ist sehr unterschiedlich; denn es gibt sowohl längliche als auch gedrungene Arten. Der Kopf der Tiere ist groß, stark abgeschnürt und nach unten geneigt. Vor allem die auffälligen Meloë-Arten besitzen verkürzte Flügeldecken und haben die Hinterflügel vollständig reduziert, sie sind also nicht flugfähig. Andere Arten besitzen dagegen voll funktionstüchtige Flügel, darunter auch die bekannte Spanische Fliege (Lytta vesicatoria). Bei den Arten, die sich von Nektar ernähren, sind Teile der Maxillen stark verlängert, jedoch nicht zu einem Saugrüssel umgestaltet. Dies ist vor allem bei den Gattungen Leptopalpus und Nemognatha der Fall. Ihre Beine haben vorne und in der Mitte fünf Tarsenglieder, hinten sind es vier. Ihre Fühler sind fadenförmig und haben sieben bis elf Glieder, die in ihrer Ausführung länglich bis kugelig sein können. Die Männchen der Gattung Cerocoma haben komplett unregelmäßig geformte Fühler.
Sie leben vor allem in warmen Gegenden. In Europa findet man sie entsprechend beispielsweise in trockenen Wäldern und auf Hängen und Steppenwiesen.
Die Imagines findet man auf Blüten, Blättern oder am Boden. Sie produzieren giftige Abwehrstoffe, die in ihrem Blut, der Hämolymphe, enthalten sind. Bei Gefahr können sie die Flüssigkeit aus Poren an ihren Beingelenken austreten lassen (Reflexbluten). Diese erinnert stark an Öltröpfchen und gab den Käfern ihren Namen. Der Hauptwirkstoff ist das Cantharidin und schützt vor allem vor Ameisen und Laufkäfern. Andere Tiere wie z. B. der Igel, aber auch viele Vögel, sind gegen dieses Gift immun, was die Schutzwirkung einschränkt. Das Cantharidin wird von mehreren Insekten aufgenommen und gespeichert, die durch den Stoff über große Entfernungen angelockt werden. Dazu zählen Gnitzen (Ceratopogonidae), Blumenfliegen (Anthomyiidae), Weichwanzen (Miridae), Netzwanzen (Tingidae), Brackwespen (Braconidae), Blütenmulmkäfer (Anthicidae), Feuerkäfer (Pyrochroidae), einige Kurzflügler (Staphylinidae) und Blattkäfer (Chrysomelidae). Bei Einhornkäfern (Notoxus) etwa prüfen die Weibchen durch einen Biss in die Elytrendrüse den Cantharidingehalt während der Paarung. Das Cantharidin wird in die Spermatheca übergeben und schützt die Eier, Larven und Puppen vor Freßfeinden.
Als Imago sind die meisten Arten der Ölkäfer Pflanzenfresser, die sich von Blättern ernähren. Dabei können einige Arten bei Massenauftreten auch wirtschaftlichen Schaden anrichten, etwa Epicauta rufidorsum an Klee, Kartoffeln und Zuckerrüben.
Die Larven der Ölkäfer leben ausschließlich parasitisch, vor allem in den Nestern von solitären Bienen (beispielsweise Sandbienen oder Pelzbienen), oder in Gelegen von Heuschrecken. Die Weibchen legen dabei etwa 2000 bis 10.000 Eier, da die Verlustraten sehr hoch sind. Die Entwicklung der Larven verläuft über eine Hypermetamorphose, die verschiedenen Larvenstadien sind also unterschiedlich gestaltet. Dabei ist das erste Stadium als Dreiklauer (Triungulinus) ausgebildet und dient als Verbreitungsstadium, indem es sich an ein potentielles Wirtstier klammert. Beim Triungulinus finden sich am letzten Fußglied drei klauenartige Gebilde: eine Klaue und zwei klauenartige Borsten. Im Triungulinus-Zustand kann die Larve mehrere Wochen ohne Nahrung auskommen.
Phoresie findet in Nestern aculeater Hautflügler bei Meloe und Sitaris, aktive Suche von Nestern von Erdbienen bei Lytta bzw. von Eigelegen von Springschrecken bei Mylabris und Epicauta statt.
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Ölkäfer werden von einigen Tieren gefressen, um deren Gifte anzureichern, so durch die Sporngans.
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[Text-Quelle: Wikipedia]
°illustrationen°:
°navigation auxilium°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …